Was ist Weihrauch-Extrakt?

Was ist Weihrauch-Extrakt?
Für wen ist es geeignet?

Christian Engel
Autor: Christian Engel
Liz. Coach für Training und Ernährung
aktualisiert am: 19.07.2024

Was ist Weihrauch-Extrakt?

Weihrauchextrakt ist ein getrocknetes Harz, das aus dem Weihrauchbaum gewonnen wird. Die zur Familie der Balsambaumgewächse gehörende Pflanze wird zu Pulver verarbeitet und als hochdosierter Extrakt als alleiniges Nahrungsergänzungsmittel oder als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln angeboten, die zum Beispiel speziell zur Verbesserung der Gelenkgesundheit angeboten werden.

Weihrauch Extrakt: Was ist das?

Weihrauch hat eine lange religiöse Tradition, wird aber längst nicht mehr nur zum Räuchern verwendet, sondern zunehmend auch als Nahrungsergänzungsmittel. Unter Weihrauchextrakt versteht man ein Harz, das aus dem Stamm des Weihrauchbaumes, der zur Familie der Balsambaumgewächse gehört, gewonnen wird. Die Bäume mit dem botanischen Namen Boswellia serrata wachsen zum Beispiel in Indien, Somalia, Äthiopien und im Nahen Osten und bevorzugen ein trockenes, warmes Klima. Aufgrund des botanischen Namens der Bäume wird Weihrauchextrakt auch oft als Boswellia bezeichnet.

Beim Weihrauch-Extrakt handelt es sich jedoch nicht um die Blätter des Baumes, sondern um ein konzentriertes Harz, das aus der Rinde des Baumes gewonnen wird. Die Bäume werden etwa fünf Meter hoch und zeichnen sich durch weit verzweigte, knorrige Äste aus. Sie gedeihen am besten auf trockenen, nährstoffarmen Böden. Da es verschiedene Boswellia-Arten gibt, kann sich das Harz in Farbe, Inhaltsstoffen und Qualität unterscheiden. Die Harzgewinnung beginnt in den meisten Regionen im April und kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Je nach Klima kann Weihrauchextrakt sogar das ganze Jahr über gewonnen werden.

Wie wird Weihrauch-Extrakt hergestellt?

Weihrauchextrakt wird ausschließlich aus dem Harz des Weihrauchbaumes gewonnen. Dazu wird die Rinde des Baumes mit einem scharfen Messer angeritzt. Durch diesen Einschnitt tritt in den folgenden Tagen das Harz des Baumes aus. Dabei handelt es sich um eine zähe Flüssigkeit von klebriger Konsistenz und milchiger Färbung. Sobald das Harz mit Luft in Berührung kommt, beginnt es zu trocknen. Nach dem Aushärten wird das Harz von der Rinde abgeschabt und geerntet. Aus dem getrockneten Harz wird dann der Weihrauchextrakt gewonnen, der zu etwa 15 bis 20 Prozent aus den begehrten Boswelliasäuren besteht.

Das Besondere ist, dass das Harz der Weihrauchbäume mehrmals im Jahr geerntet werden kann, wobei die Qualität des Boswellia-Harzes mit jeder Ernte zunimmt. Das Harz ist nicht nur von reiner Qualität, sondern zeichnet sich mit zunehmender Ernte auch durch einen höheren Anteil an ätherischen Inhaltsstoffen aus. Je nach Größe und Alter des Baumes können pro Jahr bis zu zehn Kilogramm Boswellia-Harz geerntet werden, das dann entweder zu einem hochwertigen Öl oder zu einem Weihrauchextrakt weiterverarbeitet wird.

Welche Inhaltsstoffe sind im Boswellia-Harz enthalten?

Da Weihrauchextrakt pflanzlichen Ursprungs ist, sind viele Inhaltsstoffe im Boswellia-Harz enthalten. So besteht Weihrauchextrakt aus Harz, weshalb der Extrakt in seiner ursprünglichen Form eine klebrige Konsistenz aufweist. Im fertigen Weihrauchextrakt sind noch etwa 50 bis 80 Prozent Harz enthalten. Hinzu kommen etwa 20 Prozent Schleimstoffe, deren Anteil allerdings je nach Baum variieren kann. Wer schon einmal Weihrauch gerochen hat, weiß, wie aromatisch das Harz ist. Das liegt vor allem an den ätherischen Ölen, die im Harz enthalten sind.

Wegen seiner Duftstoffe wird Boswellia auch gerne als Parfümöl verwendet. Es riecht angenehm frisch und aromatisch, wobei das arabische Weihrauchöl auch süßlich riechen kann. Zur Herstellung wird das Harz unter Einwirkung von Wasserdampf destilliert. Besonders hochwertig sind die Öle, die aus den letzten Ernten gewonnen werden. Ähnlich wie beim Weihrauchextrakt gilt die erste Ernte des Harzes als eher minderwertig, weshalb sie früher nicht verarbeitet wurde.

Einer der wichtigsten Inhaltsstoffe des Weihrauch-Extraktes sind die sogenannten Terpene, die im Allgemeinen auch als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet werden. Sie sind in dem Harz etwa zu 15 Prozent enthalten. Die Boswelliasäuren gehören diesbezüglich zu den wichtigsten Pflanzenstoffen, die auch pharmakologisch interessant sind, da man ihnen einige positive Effekte auf die Gesundheit zuschreibt.

Wie wird Weihrauch verwendet?

Früher wurde Weihrauch wegen seines Duftes fast ausschließlich zum Räuchern verwendet, was auch heute noch der Fall ist. Das Harz wird zum Beispiel durch Wasserdampfdestillation zu hochwertigen Duftölen verarbeitet, die dann in der Räucherkerze verräuchert werden können. Aus den ätherischen Ölen werden auch Räucherstäbchen hergestellt.

Weihrauchextrakt wird dagegen zunehmend als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. So ist der Extrakt beispielsweise in Kapseln enthalten, die ergänzend zur Nahrung eingenommen werden können. Je nach Hersteller kann die Menge des enthaltenen Weihrauchextraktes variieren. Die Einnahme von Weihrauch ist nicht neu. Bereits in der Antike wurde das Harz oral verabreicht, um beispielsweise Verdauungsbeschwerden zu lindern. Traditionell wurde das Harz damals gekaut, wobei der leicht bittere und saure Geschmack an Zitronen erinnert.

Inzwischen wird Weihrauchextrakt nicht nur einzeln als Nahrungsergänzungsmittel verkauft, sondern auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Damit will man die synergistische Wirkung verschiedener Inhaltsstoffe nutzen, die sich in ihrer Wirkung ergänzen können. So wird Weihrauchextrakt beispielsweise gerne mit Kurkumaextrakt kombiniert.

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Wo kommt Weihrauch-Extrakt her?

Weihrauchextrakt wird aus dem Harz des Weihrauchbaumes gewonnen, indem die Rinde des Baumes mit einem Messer angeritzt wird. Durch diese minimale „Verletzung“ tritt der Baumsaft aus, der an der Luft vollständig trocknet und hart wird. Nach einigen Tagen wird das bereits harte Harz von der Rinde abgezogen, wobei die erste Ernte wegen mangelnder Qualität nur selten verarbeitet wird. Die Farbe erinnert an Bernstein, jedoch kann das Harz nach der ersten Ernte auch dunkler bis schwarz sein. Mit jeder weiteren Ernte verbessert sich die Qualität des Weihrauchharzes. Nicht nur die Farbe wird heller – das Harz zeichnet sich auch durch einen höheren Gehalt an möglichen Inhaltsstoffen aus.

Besonders begehrt ist Boswellia serrata. Diese Boswellia-Art gedeiht bevorzugt in weiten Teilen Indiens, obwohl der Weihrauchbaum auch in Afrika und auf der Arabischen Halbinsel wächst. In Afrika und auf der Arabischen Halbinsel ist der Weihrauchbaum unter dem Namen Boswellia papyfera, beziehungsweise Boswellia sacra, bekannt.

Was macht Weihrauch-Extrakt so besonders?

Pharmakologisch interessant ist der Weihrauchextrakt vor allem wegen seiner sekundären Pflanzenstoffe, insbesondere der Boswelliasäuren. Von besonderem Interesse sind die beiden Boswelliasäuren 3-O-Acetyl-11-keto-β-boswelliasäure (AKBA) und 11-Keto-β-boswelliasäure (KBA), denen eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird. Deshalb vermutet man, dass der Extrakt womöglich nicht nur bei allgemeinen Entzündungen, sondern auch bei Gelenkproblemen (Arthritis) und Infektionen helfen kann.

Welche Vorteile kann Weihrauch-Extrakt haben?

Dem Weihrauchextrakt werden zahlreiche, vor allem gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. In der traditionellen und chinesischen Medizin hat Weihrauch einen festen Platz und gewinnt auch hierzulande immer mehr an Bedeutung. Heute geht man davon aus, dass die im Weihrauchharz enthaltenen Boswelliasäuren zur Linderung von Entzündungen beitragen können. Aus diesem Grund wird Weihrauch bei vielen Beschwerden eingesetzt, die mit Entzündungen in Zusammenhang stehen können. Hierzu gehören zum Beispiel chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Gelenkbeschwerden.

Wie wird Weihrauch-Extrakt verwendet?

Je nach Hersteller wird Weihrauchextrakt in verschiedenen Formen angeboten, zum Beispiel in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel. Boswellia kann als alleiniger Wirkstoff oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen enthalten sein. Bei der Kombination mit anderen Wirkstoffen werden solche Inhaltsstoffe ausgewählt, die zum Beispiel im Hinblick auf die Gelenkgesundheit unterstützend wirken können. Man spricht dann von einer synergistischen Wirkung.

Wie schmeckt Boswellia?

Früher wurde das Harz des Weihrauchbaumes ausschließlich gekaut. Auch heute noch wird es in einigen Kulturen auf diese Weise konsumiert. Durch die enthaltenen ätherischen Öle trägt das Harz zur Reinigung der Zähne bei und sorgt ganz nebenbei für frischen Atem. Anfangs schmeckt es etwas bitter, bei längerem Kauen wird der Geschmack leicht säuerlich. Da das Harz meist gemahlen und zu einem hochdosierten Weihrauchextrakt verarbeitet wird, schmeckt man den Weihrauch jedoch kaum.

Für wen ist Weihrauch-Extrakt geeignet?

Weihrauchextrakt kann als Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich zur Nahrung eingenommen werden, zum Beispiel in Form von Kapseln. Aufgrund der Vermutung, dass Weihrauch bei Entzündungen helfen kann, wird Weihrauch-Extrakt vor allem von sportlich aktiven Menschen bevorzugt, die zum Beispiel ihre Gelenkgesundheit unterstützen wollen.

Welche Dosierungen gibt es für Boswellia?

Die Dosierung kann, je nach Hersteller, variieren. Bei der Einnahmeempfehlung kommt es darauf an, ob der Weihrauch-Extrakt zum Beispiel einzeln oder als kombiniertes Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wird. Auch ist die Dosierung von der Konzentration des enthaltenen Boswellia-Extraktes abhängig. So gibt es Nahrungsergänzungsmittel mit einer höheren Weihrauchkonzentration, weshalb die Dosierung hier in der Regel niedriger ausfällt als bei Nahrungsergänzungsmitteln mit niedriger Konzentration.

Kann Weihrauch-Extrakt auch Nebenwirkungen haben?

Weihrauch-Extrakt gilt allgemein als gut bekömmlich, jedoch können Nebenwirkungen, wie bei jedem anderen Nahrungsergänzungsmittel, nicht vollständig ausgeschlossen werden. Diese werden in der Regel durch eine unsachgemäße Einnahme verursacht. In jedem Fall sollte man sich an die vom Hersteller empfohlene Dosierung halten und das Nahrungsergänzungsmittel entsprechend einnehmen. Meist wird eine Einnahme zu den Mahlzeiten empfohlen.

Fazit: Weihrauch-Extrakt als Nahrungsergänzungsmittel

Weihrauch hat eine lange Tradition, nicht nur für spirituelle Zwecke, sondern auch als Medizin. Schon in der Antike vermutete man, dass das Harz einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben kann, weshalb es als Arznei verabreicht wurde. Auch hat Weihrauch als Nahrungsergänzung in der ayurvedischen und chinesischen Medizin eine lange Tradition. Selbst hierzulande wird Weihrauch als Extrakt als Nahrungsergänzungsmittel angeboten – oft in Verbindung mit anderen synergistischen Wirkstoffen.