Rhodiola Rosea

Was ist Rhodiola Rosea?
Christian Engel
Autor: Christian Engel
Liz. Coach für Training und Ernährung
aktualisiert am: 25.10.2024

Was ist Rhodiola Rosea?

Rhodiola Rosea kann zur Linderung von Stress beitragen und hilft, die kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Rhodiola Rosea: Was ist das?

Rhodiola Rosea, auch besser bekannt als Rosenwurz, ist eine widerstandsfähige Pflanze, die im hohen Norden heimisch ist. Zu den häufigsten Standorten von Rosenwurz zählen Sibirien, Skandinavien, Nordamerika und Island. Auch ist die Pflanze in weiten Teilen Asiens zu Hause. Den Namen hat sie übrigens nicht wegen ihres Aussehens, sondern vielmehr wegen des Aromas erhalten, den sie versprüht, wenn sie geschnitten wird. Das mehrjährige, krautig wachsende Gewächs, das zur Pflanzenfamilie der sogenannten Crassulaceae gehört, breitet sich über rhizomartige Wurzeln rasch aus und sichert so das Fortbestehen. Auf den fleischigen Stängeln sitzen gelbe Blüten, eingerahmt von saftigen Blättern.

In Fachkreisen ist Rhodiola Rosea als sogenanntes Adaptogen bekannt. Adaptogene sind Pflanzen, die zur Linderung von Stress beitragen können und dabei helfen, sich besser gegen Stress zu wappnen. Außerdem sollen Adaptogene den Körper bei depressiven Verstimmungen, Ängsten und Müdigkeit unterstützen und die Konzentration und kognitive Leistungsfähigkeit steigern können. Selbst auf die körperliche Leistungsfähigkeit soll sich Rhodiola Rosea positiv auswirken können.

Der Ursprung der Nutzung geht Aufzeichnungen zufolge auf die späte Antike zurück, als man die Pflanze bereits als Heilkraut nutzte. Experten behaupten sogar, dass selbst die Wikinger Rosenwurz nutzten, um sowohl ihren Körper als auch ihre Psyche zu stärken und ihren Gegnern dadurch überlegen zu sein. Heute gehört Rhodiola Rosea neben Ginseng zu den meistgesuchten Adaptogenen.

Warum gilt Rosenwurz als Adaptogen?

Ähnlich wie Ginseng und Ashwagandha gehört Rhodiola Rosea zu den sogenannten Adaptogenen, denen man allgemein stresslindernde Eigenschaften zuspricht. Adaptogene sind spezielle Pflanzen, die vor allem auf die Psyche Einfluss nehmen können, indem sie den Geist stärken und den Körper resistenter gegen Stress machen. Stress übernimmt im Alltag und Beruf schnell die Oberhand und trägt zu allerhand Nebenwirkungen bei. Neben Verdauungsstörungen, Kopf- und Muskelschmerzen werden auch Schlafstörungen mit Stress in Zusammenhang gebracht.

Da man Adaptogenen stresslindernde Effekte zuspricht, können sie bei den eben genannten Symptomen helfen und auch zu deren Vorbeugung beitragen. Über die genaue Wirkung von Rosenwurz als Adaptogen ist noch nicht viel bekannt. Man vermutet jedoch, dass Rosenwurz womöglich die Ausschüttung von Stresshormonen mindern könnte, allerdings fehlen hierzu noch eindeutige Studien.

Dessen ungeachtet wird das Gewächs schon seit vielen Jahren als natürliches Stärkungsmittel genutzt. In Russland hat man ihm nicht ganz unbegründet den Beinamen „Tundra-Ginseng“ oder „Goldene Wurzel“ verliehen, da er die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit gleichermaßen verbessern kann. Ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse hat die Pflanze, die selbst in Höhenlagen von bis zu 3.000 Metern wächst, längst unter Beweis gestellt. Hoch oben trotzt sie eisiger Kälte und übersteht dank ihrer fleischigen Blätter auch problemlos längere Trockenperioden.

Welche Wirkung kann Rosenwurz haben?

Rhodiola Rosea wird eine Reihe von positiven Wirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben. Obwohl es bislang noch keine eindeutigen Beweise für die Wirkung gibt, geht man davon aus, dass Rhodiola die kognitive und körperliche Leistungsfähigkeit steigern kann und somit ein Gewinn für den Alltag sein könnte. Als Gewächs mit adaptogener Wirkungsweise ist Rosenwurz auch bei anhaltendem Stress interessant.

Rhodiola Rosea bei Stress

Stress ist eigentlich eine ganz normale Reaktion des Körpers, in bestimmten Situationen schneller denken und (re)agieren zu können. Stress ist auch als „Kampf- und Fluchtreaktion“ bekannt und trägt somit wesentlich zum Überleben bei. Dass wir vor allem in stressigen Situationen schnell und angemessen reagieren können, liegt an den Stresshormonen, die der Körper dann vermehrt ausschüttet. Hierzu gehören hauptsächlich Adrenalin und Cortisol. Sie beschleunigen zum Beispiel die Atmung und lassen das Herz schneller schlagen. Außerdem tragen sie in stressigen Situationen zu einer gesteigerten Aufmerksamkeit bei.

Hält der Stress allerdings länger an, kann eine dauerhafte Ausschüttung von Stresshormonen zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Neben einem schlechten Schlaf und einer eingeschränkten kognitiven Leistung stehen Stresshormone auch in Verdacht, die Fettverbrennung zu blockieren. Dies kann zu Übergewicht führen.

Aus diesem Grund wird Rosenwurz bevorzugt zur Linderung von Stress eingesetzt, um von den positiven Wirkungen der Pflanze profitieren zu können. Untersuchungen legen zum Beispiel nahe, dass Rosenwurz zum Beispiel die Ausschüttung von Serotonin fördern kann. Das „Glückshormon“ gilt als natürlicher Gegenspieler von Cortisol.

So wurden einigen Probanden über einen längeren Zeitraum Rosenwurzextrakt verabreicht, um die Auswirkungen in Stresssituationen zu testen. Schon nach wenigen Tagen soll sich eine Verbesserung eingestellt haben, weshalb sich die Probanden weniger gestresst, depressiv und müde fühlten. Aufgrund dieser Untersuchungen nimmt deshalb man an, dass Rhodiola Rosea womöglich auch zur Vorbeugung eines Burnouts beitragen kann, der bei länger anhaltendem Stress entstehen kann.

Rhodiola Rosea zur Verbesserung der kognitiven Leistung

Ähnlich wie Ginseng kann Rosenwurz die geistige Leistung verbessern. So soll Rhodiola die Hirntätigkeit steigern und so zu einer besseren Lern- und Merkfähigkeit, Konzentration und Denkleistung beitragen. Diese Vorteile sollen Untersuchungen zufolge auf eine bessere Blutzirkulation und Nährstoffversorgung des Gehirns zurückzuführen sein.

Rosenwurz für Konzentration und Fokus

Ähnlich wie Ginseng kann Rosenwurz vor allem in stressigen Situationen eine gute Unterstützung sein, um die Konzentration und den Fokus trotz der Belastung beizubehalten. In Zeiten höherer geistiger Belastungen fällt es besonders schwer, die Konzentration und den Fokus auch über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Rhodiola soll das Gehirn dahingehend unterstützen, sich besser und auch länger konzentrieren zu können. Somit hilft Rosenwurz zur Vorbeugung geistiger Erschöpfung und trägt zum Erhalt der psychischen Widerstandsfähigkeit bei.

Rosenwurz bei Erschöpfung

Neue Studien deuten darauf hin, dass Rhodiola Rosea womöglich auch bei (chronischer) Erschöpfung helfen kann. Häufigste Ursache ist ein schlechter Schlaf, oft begünstigt durch Schlafstörungen. Diese können wiederum die Folge von Stress sein, der neben Schlafproblemen weitere Nebenwirkungen haben kann.

Aufgrund der adaptogenen Wirkung kann Rosenwurz stressbedingte Symptome lindern und trägt überdies zu einer Vorbeugung von Stress bei. So kann Rhodiola helfen, Erschöpfung zu reduzieren und gleichzeitig die Konzentration zu steigern.

Rhodiola zur Steigerung der körperlichen Leistung

Auch kann sich Rosenwurz positiv auf die körperliche Leistungsfähigkeit auswirken. Dies kann vor allem für sportlich aktive Menschen von Vorteil sein, die ihre Leistungen im Training und Wettkampf verbessern wollen. Untersuchungen zufolge sollen Sportler, die regelmäßig Rosenwurz einnehmen, nicht nur länger trainieren können – sie sollen auch eine gesteigerte Leistung haben. Dieser Vorteil soll sich offenbar sowohl im Ausdauersport als auch im Kraftsport zeigen. Derzeit vermutet man sogar, dass Rhodiola Rosea womöglich auch positive Auswirkungen auf die Regeneration haben und die Erholung verbessern kann.

Rosenwurz für mehr Energie

Im Zusammenhang mit den adaptogenen Eigenschaften trägt Rhodiola überdies zu mehr Energie bei. Da Rosenwurz helfen kann, chronische Müdigkeit und chronische Erschöpfungssymptome infolge von Stress zu lindern, steht dem Körper gleichzeitig mehr Energie zur Verfügung, sowohl körperlich als auch geistig. Untersuchungen zufolge soll die Pflanze für einen klaren Geist und eine bessere Konzentration während der Arbeit sorgen, was wiederum auch im Sport von großem Vorteil sein kann.

Rhodiola und Lebensqualität

Aufgrund der positiven Wirkungen auf den Körper und den Geist gehen Forscher davon aus, dass Rosenwurz die Lebensqualität verbessern kann, indem die Pflanze zur Linderung von Stress und den damit verbundenen Symptomen, wie zum Beispiel Müdigkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, beiträgt. Betroffene sollen sich weniger müde, angespannt und erschöpft fühlen und haben dann insgesamt mehr Energie zur Verfügung.

Was ist in Rosenwurz enthalten?

Für die möglichen positiven Effekte von Rhodiola sollen die Inhaltsstoffe der Pflanze verantwortlich sein. Hierzu gehören vor allem Rosin, Rosarin und Rosavin. Überdies sind in Rosenwurz Salidrosid und Flavonoide enthalten.

Für wen kann sich Rhodiola eignen?

Rosenwurz gilt als natürliches Adaptogen und kann sich aufgrund der möglichen stresslindernden Eigenschaften vor allem für Menschen eignen, die sich eine bessere kognitive und körperliche Leistungsfähigkeit wünschen. Rosenwurz kann Müdigkeit und Erschöpfung lindern und trägt zu mehr Energie, einer besseren Konzentration und einem besseren Fokus bei. Menschen, die geistig oder körperlich stark gefordert sind, könnten von Rhodiola am meisten profitieren.

Was wird von Rosenwurz verwendet?

Obwohl Rhodiola dicke, fleischige Blätter besitzt und hübsche Blüten ausbildet, wird von der Pflanze nur der Wurzelstock zur Weiterverarbeitung verwendet. Er gab der zu den Dickblattgewächsen zugehörigen Pflanze auch ihren Namen, da die Wurzel bei der Ernte stark nach Rosen duftet.

Wie Rosenwurz einnehmen?

In den nördlichen Regionen, in denen Rhodiola Rosea heimisch ist, wird das Rhizom gerne für die Zubereitung eines Tees verwendet. Die Wurzel wird entweder frisch geerntet oder auch getrocknet genutzt und mit heißem Wasser aufgebrüht. Gerade in den nördlichen Regionen stellt man aus den Wurzeln auch gerne einen alkoholischen Extrakt her. Trockenextrakte der Wurzel werden hingegen für die Herstellung von Kapseln und Tabletten verwendet.

Die Dosierung und Einnahmeempfehlungen können hier je nach Hersteller variieren. In jedem Fall ist jedoch auf eine hohe Qualität zu achten, um von der möglichen Wirkung von Rosenwurz zu profitieren. Auch ist es möglich, Rosenwurz in Verbindung mit weiteren Nährstoffen zu kaufen, wie zum Beispiel Ginkgo Biloba, Ginseng oder Grünteeextrakt.

Wie viel Rhodiola täglich?

Die Dosierung von Rosenwurz variiert zwischen 200 und 600 mg pro Tag. Je nach Hersteller können Nahrungsergänzungsmittel mit Rhodiola entweder ein- oder zweimal täglich eingenommen werden. Eine Überdosierung mit Rhodiola ist in jedem Fall zu vermeiden, damit es zu keinen Nebenwirkungen kommt.

Hat Rhodiola Nebenwirkungen?

Sowohl als Tee als auch als Nahrungsergänzungsmittel gilt Rosenwurz allgemein als sicher. Trotzdem kann es zu gewissen Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen kommen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Rosenwurz insbesondere als Nahrungsergänzungsmittel zu häufig und entgegen der empfohlenen Darreichungsform eingenommen wird. Zu den am häufigsten genannten Nebenwirkungen gehören:

  • Schwindel
  • Mundtrockenheit
  • Juckreiz
  • Kopfschmerzen
  • Hautausschläge

Auch hat man beobachtet, dass Rosenwurz zu Schlafproblemen beitragen kann, wenn die Dosierung höher als die empfohlene Tagesdosis ist. Somit könnte Rhodiola bei unsachgemäßer Einnahme das Gegenteil bewirken. Sofern Nebenwirkungen beobachtet werden, sollte die Einnahme erst einmal abgebrochen werden. In jedem Fall ist es ratsam, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Auch kann es sinnvoll sein, den Körper langsam an den Wirkstoff zu gewöhnen und die Dosis bis zur empfohlenen Einnahmemenge schrittweise zu erhöhen.

Wann sollte Rhodiola nicht eingenommen werden?

Auch wenn Rosenwurz allgemein als sicher gilt, gibt es trotzdem Situationen, in denen von einer Einnahme abgeraten wird. Dies kann vor allem dann angezeigt sein, wenn die Möglichkeit besteht, dass Rhodiola zu Wechselwirkungen beitragen kann. So können Nahrungsergänzungsmittel mit Rosenwurz womöglich die Einnahme von Antidepressiva und angstlösenden Medikamenten beeinflussen, beziehungsweise deren Wirkung herabsetzen. Auch sollten Menschen mit chronischen Schlafstörungen oder Angststörungen von einer Einnahme absehen, ehe die genaue Ursache geklärt ist. Bei bekannten allergischen Reaktionen in Bezug auf die Pflanze ist ebenfalls von einer Einnahme abzusehen. Bei Unstimmigkeiten ist in jedem Fall ein Arzt zu Rate zu ziehen.

Fazit: Rosenwurz für die Leistungsfähigkeit

Rhodiola gilt allgemein als adaptogene Pflanze, der man eine positive Wirkung in Bezug auf die kognitive und körperliche Performance zuspricht. Sie kann die Auswirkungen von Stress lindern und zu einer besseren Gedächtnisleistung und Konzentration sowie zur Reduzierung von Erschöpfung und Müdigkeit beitragen. Auch geht man davon aus, dass Rhodiola womöglich die Regeneration verbessern kann. Eine regelmäßige Einnahme kann zum Beispiel als Tee, Kapseln oder Tabletten erfolgen. Besonders profitieren können Menschen, die geistig und körperlich sehr aktiv sind und sich eine bessere geistige und körperliche Performance und einen besseren Fokus wünschen.