Ginkgo Biloba

Was ist Ginkgo Biloba?
Christian Engel
Autor: Christian Engel
Liz. Coach für Training und Ernährung
aktualisiert am: 23.10.2024

Was ist Ginkgo Biloba?

Ginkgo Biloba ist eine der ältesten Heilpflanzen der Welt, der viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden.

Ginkgo Biloba: Was ist das?

Ginkgo Biloba, auch einfach nur als Ginkgo oder Ginkgobaum bezeichnet, ist eine aus Asien stammende Baumart, die nicht ganz unbegründet als „lebendes Fossil“ bezeichnet wird. Besonders alte Exemplare können älter als 1.000 Jahre alt werden. Forschungen zufolge sollen die ersten Bäume schon vor etwa 250 Millionen Jahren auf der Erde beheimatet gewesen sein.

Ginkgo Biloba ist ein sommergrüner Baum, der in der kalten Jahreszeit sein Laub abwirft. Typisch sind die fächerförmigen Blätter, die dem Baum den Beinamen „Fächerbaum“ verleihen. Der Ginkgobaum wird jedoch nicht nur uralt, sondern auch sehr groß. Auch wenn die durchschnittliche Höhe bei etwa 40 Metern liegt, können große Exemplare auch über 60 Meter erreichen. Mit einem Durchmesser von über fünf Metern wirkt Ginkgo Biloba dabei äußerst massiv und nahezu majestätisch.

Der hauptsächlich in China und Japan beheimatete Baum wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Europa eingeführt und findet sich aufgrund seiner Resistenz gegen Schädlinge auch in vielen Parkanlagen in Deutschland wieder. Der Ginkgobaum strotzt nicht nur jedem Wetter – er scheint auch gegen Smog und Abgase resistent zu sein. Aufgrund der Vielzahl an positiven Eigenschaften schreibt man dem Baum viele Vorteile für die Gesundheit zu. Deshalb kann er nicht nur die Ernährung bereichern, sondern wird auch als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.

Wie wird Ginkgo Biloba verwendet?

In Asien ist Ginkgo Biloba nicht nur ein Baum, sondern auch eine Nutzpflanze. Genutzt werden die Samen des Baumes, die entweder als Beilage von Reis oder als Knabberei verzehrt werden. Weitaus bekannter als die Samen sind jedoch die fächerförmigen Blätter des Ginkgobaumes. In der chinesischen Medizin werden die Blätter schon seit Jahrhunderten zur Behandlung vielerlei Beschwerden verwendet.

So werden sie beispielsweise bei kognitiven Störungen, insbesondere bei Demenz, eingesetzt. Auch bei Durchblutungsstörungen wird die Pflanze angewendet. Die Blätter werden dabei zu einem Trockenextrakt verarbeitet, der mittlerweile nicht nur für medizinische Zwecke verwendet, sondern auch als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird. Meist gibt es Kapseln im Handel.

Woraus besteht Ginkgo Biloba?

Dass dem Ginkgobaum eine heilkräftige Wirkung zugeschrieben wird, liegt womöglich an den Inhaltsstoffen der Blätter. Diese bestehen im Wesentlichen aus Terpenoiden und Flavonoiden, welche die Zellen vor freien Radikalen schützen können. Außerdem schreibt man ihnen antioxidative Eigenschaften zu. Nicht zuletzt können sie positive Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit haben und zur Steigerung der Hirnaktivität, Merkfähigkeit und Konzentration beitragen.

Von der WHO wurde der Ginkgobaum als sogenanntes Antidementivum bezeichnet. Dies sind spezielle Arzneistoffe, die zur Behandlung von Demenz herangezogen werden. Man vermutet, dass Ginkgo Biloba womöglich auch bei Alzheimer helfen kann. Insbesondere den Terpenoiden werden gesundheitsfördernde Wirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit zugeschrieben, während Flavonoide positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System und die Durchblutung haben können.

Welche Vorteile kann Ginkgo Biloba haben?

Ginkgo Biloba kann auf vielfältige Weise wirken. Deshalb kann der Ginkgobaum als Nahrungsergänzungsmittel neben einer gesunden Ernährung eine Bereicherung für die Gesundheit sein. Aufzeichnungen zufolge hat die Europäische Arzneimittelagentur einige Anwendungen von Ginkgo Biloba medizinisch anerkannt. Hierzu gehört zum Beispiel, dass der Ginkgobaum zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit beitragen kann. Deshalb setzt man den Extrakt der Blätter als begleitende Therapie bei Demenzerkrankungen ein. Außerdem kann er die Durchblutung verbessern.

1. Ginkgobaum und Vorteile für die kognitive Leistungsfähigkeit

Ginkgo Biloba soll sich in erster Linie positiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken. So soll man in Untersuchungen herausgefunden haben, dass der Trockenextrakt der Blätter die Hirn- und Denkleistung steigern und zu einer Verbesserung der Lern- und Merkfähigkeit beitragen kann. Die Verbesserung der Gedächtnisleistung soll sich hauptsächlich auf das Kurzzeitgedächtnis beziehen, sodass das Gehirn die Informationen schneller abrufen kann.

Gleichzeitig kann die regelmäßige Einnahme von Ginkgo Biloba Gedächtnisstörungen und Gedächtnislücken vorbeugen, die vorwiegend altersbedingt sind. Aus diesem Grund versucht man, den Ginkgobaum gezielt bei schleichendem Gedächtnisverlust und Verwirrtheit einzusetzen, wobei es bislang keine eindeutigen Studien zu diesem Thema gibt. Derzeit geht man jedoch davon aus, dass der Extrakt die Lebensqualität betroffener Menschen verbessern kann.

2. Ginkgo für mehr Konzentration und Fokus

Der Extrakt der Ginkgoblätter soll sich in erster Linie positiv auf die Gedächtnisleistung und das Gehirn auswirken. Aus diesem Grund werden Ginkgo Biloba auch positive Effekte in Bezug auf die Konzentration zugeschrieben. Gerade in stressigen Zeiten fällt es schwer, sich länger zu konzentrieren. Viele Menschen leiden in solchen Situationen nicht selten unter einem vorübergehenden Gedächtnisverlust. Auch sind Lern- und Denkschwierigkeiten keine Seltenheit. Dass Ginkgo die Konzentration steigern kann, soll an der verbesserten Durchblutung liegen. Studien deuten darauf hin, dass Ginkgo die Durchblutung anregen und so zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Gehirns beitragen kann.

3. Ginkgo Pflanze und Durchblutung

Nicht nur das Gehirn soll von Ginkgo profitieren – auch kann der Wirkstoff der Ginkgoblätter das Herz-Kreislauf-System unterstützen. Meinungen zufolge trägt Ginkgo Biloba zur Verbesserung der Durchblutung und der Fließeigenschaften des Blutes bei, was wiederum die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung steigern kann. Gleichzeitig soll das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall sinken. Selbst schwere Beine, kalte Hände und Füße, die oft mit einer schlechteren Durchblutung in Zusammenhang stehen, sollen sich durch die Einnahme von Ginkgo lindern lassen.

4. Ginkgo und Tinnitus

Ein weiterer Vorteil, der mit der Pflanze in Verbindung gebracht wird, soll sich auf Ohrgeräusche beziehen, die allgemein auch gerne als Tinnitus bezeichnet werden. Betroffene nehmen diesbezüglich ein dauerhaftes Pfeifen, Klingeln oder Rauschen im Ohr wahr, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.

Derzeit wird vermutet, dass chronische Hörgeräusche schlimmstenfalls zu einem Hörsturz und Hörverlust führen können. Oft gehen die Beschwerden mit Gleichgewichtsbeschwerden und Schwindel einher und werden auf Durchblutungsstörungen zurückgeführt. Aufgrund der vermeintlichen durchblutungsfördernden Wirkung kann Ginkgo womöglich bei Tinnitus helfen und zur Linderung, beziehungsweise Vorbeugung der Beschwerden beitragen.

5. Ginkgo zur Reduzierung von Stress?

Derzeit geht man davon aus, dass Ginkgo womöglich auch zur Reduzierung von Stress beitragen kann. Stress ist heute zu einem alltäglichen Begleiter geworden. Er setzt den Körper unter Spannung, fördert Verspannungen und einen schlechten Schlaf. Schlafstörungen können wiederum Konzentrations- und Gedächtnisstörungen begünstigen. Da man vermutet, dass der Extrakt des Ginkgobaumes Einfluss auf die Durchblutung und das Nervensystem nehmen kann, könnte sich Ginkgo womöglich auch in stressigen Situationen positiv auf den Körper auswirken und das mentale Gleichgewicht wiederherstellen.

Für wen ist Ginkgo Biloba geeignet?

Aufgrund der möglichen vielseitigen Wirkung ist Ginkgo grundsätzlich für jeden geeignet – vor allem aber für Menschen, die sich eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit wünschen. Ginkgo kann diesbezüglich zu einer besseren Konzentration, Merkfähigkeit und Gedächtnisleistung beitragen und hilft überdies, einen besseren Fokus zu entwickeln. Untersuchungen legen nahe, dass Ginkgo Biloba nicht nur kognitive Störungen, sondern womöglich auch Stress lindern kann. Somit könnten geistig aktive Menschen von der Pflanze ganz besonders profitieren.

Da man überdies davon ausgeht, dass Ginkgo womöglich auch die Durchblutung verbessern kann, könnte der Extrakt der Blätter auch für sportlich aktive Menschen interessant sein. Durch die durchblutungsfördernde Wirkung kann mehr Blut durch den Körper gepumpt werden, wodurch Muskeln, Gewebe und Organe besser mit Sauerstoff versorgt werden können. Dadurch kann wiederum die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden.

Welche Nebenwirkungen kann Ginkgo Biloba haben?

Nebenwirkungen sollen zwar äußerst selten auftreten, jedoch können sie trotzdem nicht ausgeschlossen werden. In erster Linie sind Nebenwirkungen auf eine zu hohe Einnahmemenge von Ginkgo zurückzuführen, meist in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. So können in Verbindung mit Ginkgo

  • Magen-Darm-Beschwerden,
  • allergische Reaktionen,
  • Hautreaktionen,
  • Kopfschmerzen,
  • Übelkeit,
  • Bauchschmerzen und
  • Schwindel

auftreten.

Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich sollen auf die im Ginkgo enthaltenen Ginkgolsäure zurückzuführen sein, die in einer höheren Konzentration toxisch wirken und Magenschleimhautentzündungen begünstigen kann.

Außerdem kann Ginkgo das Risiko von Blutungen steigern. Aus diesem Grund sollten Tees und Nahrungsergänzungsmittel mit Ginkgo möglichst nicht mit blutverdünnenden Medikamenten zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen eingenommen werden. Wer dauerhaft blutverdünnende Medikamente einnimmt, sollte vor dem Konsum von Ginkgo lieber einen Arzt zu Rate ziehen. Auch ist von einer Einnahme vor einem operativen Eingriff abzuraten. Schwangere und Stillende sollten ebenfalls von einer Einnahme absehen.

Wer sollte kein Ginkgo einnehmen?

Aufgrund der Nebenwirkungen, die in Verbindung mit einer Einnahme von Ginkgo auftreten können, sollten einige Personengruppen von Ginkgo Präparaten absehen. Hierzu gehören vor allem Menschen, die aufgrund einer Erkrankung blutverdünnende Medikamente einnehmen. Auch sollten Kinder, Schwangere und Stillende von einer Einnahme absehen. Da Ginkgo die Blutungsneigung fördern kann, sollte von der Pflanze auch dann Abstand genommen werden, wenn ein chirurgischer Eingriff bevorsteht.

Wie Ginkgo einnehmen?

Ginkgo Biloba wird mittlerweile in vielen Formen angeboten. Neben Tees werden auch Nahrungsergänzungsmittel mit Extrakt oder Pulver angeboten. Tees werden entsprechend der Zubereitungsempfehlung mit heißem Wasser übergossen und nach einer gewissen Ziehzeit getrunken. Auch sollten Nahrungsergänzungsmittel mit Ginkgo entsprechend der Herstellerempfehlungen eingenommen werden.

Üblich sind Kapseln, die den Extrakt oder das Pulver der Blätter in vordosierter Form enthalten. Je nach Menge werden eine oder mehrere Kapseln eingenommen. Ginkgo wird auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen angeboten. Dabei werden häufig Wirkstoffe mit ähnlicher Wirkung eingesetzt, sodass sich die Inhaltsstoffe ergänzen können (synergistische Wirkung).

Zu den ergänzenden Wirkstoffen gehören zum Beispiel:

  • Citicolin
  • Panax-Ginseng-Extrakt
  • Grüntee-Extrakt

Beim Einkauf ist es wichtig, die Produkte von seriösen Herstellern zu beziehen und auf Reinheit zu achten. Idealerweise werden die Produkte in Deutschland nach strengen Richtlinien und Kontrollen hergestellt, um eine hohe Qualität zu gewährleisten. Wie hoch der Anteil an Ginkgo ist, kann von Hersteller zu Hersteller variieren. Gerade bei Komplexmitteln ist es wichtig, auf den Ginkgo-Anteil zu achten.

Ginkgo als Extrakt oder Pulver einnehmen?

Einige Nahrungsergänzungsmittel enthalten Ginkgo-Extrakt, andere das Pulver der Blätter. Manche Nahrungsergänzungsmittel enthalten sogar beide Bestandteile. Der Unterschied besteht darin, dass das Pulver meist aus den gemahlenen Blättern des Baumes besteht. Die in den Blättern enthaltenen Nähr- und Wirkstoffe sind also auch in den Kapseln enthalten. Im Gegensatz zum Pulver werden die Nähr- und Wirkstoffe bei der Herstellung eines Extraktes aus den Blättern extrahiert, um einen hochkonzentrierten Extrakt zu erhalten. Aufgrund der hohen Konzentration können Ginkgo-Extrakte daher einen höheren Wirkstoffgehalt aufweisen.

Ginkgo Kapseln oder Tee: Was ist besser?

Tees sind eine Möglichkeit, Ginkgo einzunehmen. Eine andere sind Kapseln, die entweder das Pulver oder den Extrakt der Blätter enthalten. Da die Wirkstoffe bei einem Extrakt gezielt extrahiert werden, kann davon ausgegangen werden, dass der Anteil an Ginkgo hier höher sein kann als bei einem Pulver. Für die Herstellung eines Pulvers werden lediglich die Blätter des Baumes zerkleinert.

Ginkgo als Einzel- oder Komplexmittel?

Ginkgo wird in der Regel als Einzel- oder Komplexmittel angeboten. In einem einzelnen Nahrungsergänzungsmittel ist meistens nur Ginkgo enthalten, während ein kombiniertes Nahrungsergänzungsmittel neben Ginkgo noch weitere Wirkstoffe enthält. Diese wiesen meist eine ähnliche Wirkung wie Ginkgo auf und tragen zum Beispiel zu einer Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Konzentration und des Fokus bei.

Wann wirkt Ginkgo Biloba?

Wie schnell Ginkgo Biloba wirkt, kann von verschiedenen Faktoren abhängig sein, beispielsweise vom Stoffwechsel oder von der Höhe des enthaltenen Ginkgo-Biloba-Anteils. Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Wirkung in etwa 2 bis 6 Wochen eintreten kann.

Wie viel Ginkgo Biloba einnehmen?

Je nach Hersteller und Art des Nahrungsergänzungsmittels (Einzel- oder Komplexmittel) kann die Dosierung von Ginkgo Biloba ganz unterschiedlich sein. Im Durchschnitt liegen die Dosierungen zwischen 40 und 500 Milligramm, wobei es hier keine Richtwerte gibt.

Fazit: Ginkgo Biloba für die kognitive Leistungsfähigkeit

Ginkgo Biloba ist schon seit Jahrhunderten ein beliebtes Heilmittel. Nicht ohne Grund: Untersuchungen gehen davon aus, dass insbesondere die Blätter des Ginkobaumes sich positiv auf die Gedächtnisleistung und die Konzentration auswirken können. Auch kann Ginkgo die Durchblutung steigern und somit zu einer besseren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung beitragen. Die Anwendung kann als Tee oder in Form eines Nahrungsergänzungsmittels erfolgen, wobei die Qualität der Produkte eine wichtige Rolle spielt.