Creatinin

Was ist Creatinin?

Christian Engel
Autor: Christian Engel
Liz. Coach für Training und Ernährung
aktualisiert am: 21.05.2021

Was ist Creatinin?

Bei Creatinin handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt. 1844 wurde es von Max von Pettenkofer ( geboren 03. Dezember 1818, gestorben 10. Februar 1901 ) als wichtiges Stoffwechselprodukt des Muskelgewebes entdeckt. Aus der Säure Kreatin bildet sich ein stark basisches Amin in einer wässrigen Lösung. In den Muskelgeweben ist es irreversibel, was bedeutet, dass dies nicht umkehrbar ist. Der Körper muss dieses Stoffwechselprodukt über den Urin ausscheiden. Anhand des Creatiningehaltes lässt sich die Leistungsfähigkeit der Nieren errechnen. Die Werte des Blutplasmaspiegels liegen bei ca. 0,7 mg/100 ml (50 bis 120 μmol/l).

Der Creatinin-Spiegel

Dieser Creatinin-Spiegel ist jedoch abhängig von verschiedenen Faktoren wie die körperliche Aktivität des Menschen, der Muskelmasse, dem Lebensalter, der Nierenfunktion und letztlich auch das Geschlecht wirken sich aus. Die Ausscheidung mittels Harn erfolgt in relativ konstanten Raten von 1,0 - 1,5 g pro Tag. In der Niere ist die Ausscheidung zum großen Teil glomerulär, teilweise auch tabulär bei hohen Plasmakonzentrationen. Die Rate bez. der Ausscheidungsmenge hängt zum Beispiel vom Alter und der Muskelmasse ab. Sie eignet sich beispielsweise zur Verlaufskontrolle. 
Werte für eine Beispielausscheidungsrate sind:

  • 21-27 mg pro Kilogramm  innerhalb von 24 Stunden  für 20-30 jährige
  • 6-13 mg pro Kilogramm innerhalb von 24 Stunden für über 90 jährige

Welche Bedeutung hat Creatinin?

Creatinin gilt als Stoffwechselprodukt von Creatin, das letztendlich über die Nieren, genauer genommen über den Urin, wieder ausgeschieden wird. Man geht davon aus, dass der Mensch jeden Tag etwa ein bis zwei Prozent Creatinin über den Urin ausscheidet. Für Sportler ist der Wirkstoff von nicht allzu großer Bedeutung, jedoch kann er von Ärzten herangezogen werden, um beispielsweise die Funktion der Nieren zu überprüfen.

Der Creatinin-Wert wird beispielsweise dann von einem Arzt bestimmt, wenn der Verdacht besteht, dass möglicherweise eine Nierenfunktionsstörung vorliegen könnte – oft hervorgerufen durch eine akute oder chronische Erkrankung der Nieren, die mitunter eine längere Zeit unentdeckt bleibt und eher zufällig diagnostiziert wird. Auch kann der Creatinin-Wert bei anderen Erkrankungen, zum Beispiel bei Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus) oder einer Bindegewebserkrankung von Bedeutung sein.

Wie bereits erwähnt, kann der Creatinin-Wert nicht nur vom Alter und der vorhandenen Muskelmasse, sondern auch von der Ernährung beeinflusst werden. Dass ein erhöhter Creatinin-Spiegel oft unentdeckt bleibt, liegt daran, dass der Wert erst dann signifikant ansteigen soll, wenn die Nierenfunktion bereits stark eingeschränkt ist (mindestens 50 Prozent). Auch kann ein zu hoher Creatinin-Wert auf eine falsche Ernährung, beispielsweise auf eine erhöhte Zufuhr von Fleisch, hindeuten.

Wie kann der Creatinin-Wert bestimmt werden?

Um den Creatinin-Wert zu bestimmen, reicht ein Bluttest in der Regel vollkommen aus. Unter Umständen kann auch eine Urinprobe für den Test herangezogen werden. Der Referenzwert für Frauen sollte bei weniger als 1,00 mg/dl liegen, der für Männer bei weniger als 1,20 mg/dl.

Fazit: Creatinin kann Aufschluss über Nierenfunktion geben

Creatinin ist ein Abfallprodukt, das bei der Verstoffwechslung von Creatin entsteht. Im Allgemeinen ist Creatin von nicht allzu großer Bedeutung, jedoch wird der Wirkstoff sehr gerne zur Bestimmung der Nierenfunktion herangezogen. Erhöhte Werte können nämlich auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hindeuten, oft hervorgerufen durch eine falsche Ernährung oder eine mögliche Erkrankung.