Casein
Was ist Casein (Milcheiweiß)?
Casein (auch Kasein) kommt von dem lateinischen Wort für Käse (caseus) und beschreibt den Proteinanteil in der Milch der sogenannten hohen Säugetiere. Dieser Anteil kommt nicht in die Molke und wird beispielsweise zu Käse verarbeitet. Molke wird auch als Käsewasser bezeichnet, denn es ist die Restflüssigkeit, die übrig bleibt, wenn man Käse herstellt. Casein ist ein Gemisch aus mehreren Proteinen und wird zusammen mit Protein, Phosphat und Calcium zum Neugeborenen transportiert und fungiert darüber hinaus als Speicher.
Zusammen mit Calciumphosphat und weiteren Stoffen bildet es in der Milch Micellen. Bei Micellen handelt es sich um Aggregate aus amphiphilen Molekülen, die sich spontan zusammenfinden. Diese sorgen im Magen dafür, dass sich die Milch zu einem besser verdaulichen “Klumpen” formt. In Quark und Käse ist am meisten Casein Protein enthalten und das sorgt für die feste Form (durch Gerinnung). Verwendet wird Casein nicht nur als Nahrungsmittel, sondern beispielsweise auch als Bindemittel.
80 % der Gesamtmenge an Protein in Milch ist Casein und die restlichen Proteine, die in der Milch enthalten sind, nennt man auch Molkenproteine. Sie gehören zu der Gruppe der Albumine und Globuline und stellen sich wie folgt dar: Serumalbumin, beta - Lactoglobulin, alpha - Lactalbumin, Proteosepepton und Immunoglobuline. In der menschlichen Milch sind das Alpha - und das k - Casein die Hauptproteine.
Welche Vorteile hat Casein?
Casein und Molkenprotein (Whey Protein) werden oft in einem Atemzug genannt. Dabei handelt es sich grundsätzlich um unterschiedliche Proteine, die auch unterschiedlich eingesetzt werden. Molkenprotein ist eines der beliebtesten Proteine, das auch gerne als „schnellstes Protein“ bezeichnet wird, weil es vom Körper sehr schnell aufgenommen werden kann. Man geht davon aus, das die darin enthaltenen Aminosäuren dem Körper schon 30 Minuten nach der Einnahme zur Verfügung stehen sollen. Aufgrund der raschen Aufnahme wird dieses Protein sehr gerne im Anschluss an das Training verzehrt, um die Proteinsynthese zu steigern.
Im Gegensatz zu Whey Protein gilt Casein als langsames Protein, das nicht schnell, dafür aber über einen längeren Zeitraum wirken kann. Die darin befindlichen Aminosäuren werden daher besonders langsam abgegeben. Dieser Prozess kann sogar mehrere Stunden dauern, weshalb das Protein sehr gerne vor dem Schlafengehen eingenommen wird, um längere Ruhezeiten zu überbrücken.
Casein oder Whey Protein?
Oft fällt die Frage, ob Casein besser als Whey Protein ist (oder umgekehrt). Hier lässt sich sagen, dass beide Proteine ihre Vorteile haben, die im letzten Absatz bereits angesprochen wurden. Whey Protein – das schnelle Protein – dient der raschen Proteinaufnahme nach dem Training, während Casein ein Langzeitprotein ist, das zum Beispiel vor dem Schlafengehen eingenommen wird. Eine Kombination aus beiden Proteinquellen soll sich daher besonders günstig auf die Proteinversorgung auswirken können.
Fazit: Casein – das Langzeitprotein
Casein gilt als Protein, das zwar langsamer vom Körper aufgenommen wird als Whey Protein, jedoch kann es deutlich länger wirken. Somit kann der Körper auch über einen längeren Zeitraum mit Eiweiß versorgt werden, beispielsweise über Nacht. Es kann sehr gut mit Molkenprotein kombiniert werden, um eine kurz- und langfristige Proteinversorgung sicherzustellen.