Bromelain
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bromelain: Was ist das?
- Wo kommt Bromelain vor?
- Welche Wirkung wird Bromelain zugeschrieben?
- Bromelain als Verdauungsenzym
- Wofür wird Bromelain verwendet?
- Bromelain in der Küche und Lebensmittelindustrie
- Bromelain in der Medizin
- Wie Bromelain einnehmen?
- Welche Nebenwirkungen kann Bromelain haben?
- Wie lange dauert die Bromelain Wirkung?
- Für wen ist Bromelain gut?
- Wie Bromelain einnehmen?
- Wie viel Bromelain pro Tag?
- Wie viel Bromelain bei Entzündungen?
- Fazit: Bromelain mit vielen Vorteilen
Was ist Bromelain?
Bromelain kann nicht nur zu einer besseren Eiweißverdauung beitragen – dem Enzym wird außerdem eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.
Bromelain: Was ist das?
Bromelain wird nicht ganz unbegründet als Ananasenzym bezeichnet. Das Enzym ist tatsächlich in der Ananas enthalten und kommt hauptsächlich in der Ananasfrucht sowie im reifen Stamm der Ananaspflanze vor. Chemisch gesehen handelt es sich bei Bromelain genauer genommen um zwei Enzyme, die zur Gruppe der Cysteinproteasen gehören. Diese Gruppe umfasst weitere Enzyme, wie zum Beispiel Papain, das Enzym der Papaya.
Über die Entdeckung der beiden Ananasenzyme sind keine eindeutigen Quellen bekannt. Einige Quellen besagen, dass Bromelain 1957 entdeckt und aus dem reifen Stamm der Ananaspflanze extrahiert wurde. Anderen Meinungen zufolge soll das Enzym weitaus früher entdeckt worden sein. Man vermutet, dass Bromelain womöglich bereits 1891 extrahiert werden konnte. Als „Entdecker“ des Enzyms wird der Chemiker Vincente Marcano genannt.
Bromelain werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben. Eine der Hauptaufgaben von Bromelain ist die Eigenschaft, Proteine in kleinste Bestandteile aufzuspalten. Durch die Zerlegung der Proteine in einzelne Aminosäuren kann das in Nahrungsmitteln enthaltene Eiweiß besser für den Körper verfügbar gemacht werden. Außerdem werden den beiden Ananasenzymen verdauungsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben, weshalb sie auch als Nahrungsergänzung erhältlich sind. Selbst in der Medizin findet Bromelain zunehmend Anklang, allein schon wegen der entzündungshemmenden Wirkung.
Wenn von Bromelain die Rede ist, sind übrigens immer die natürlich in der Frucht und im Stamm vorkommenden Enzyme gemeint. Diese werden auch zur Herstellung von frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln sowie für Tabletten für den medizinischen Bereich genutzt. In Ananas aus Dosen ist aufgrund der Lagerung und Verarbeitung hingegen kein Bromelain mehr enthalten.
Wo kommt Bromelain vor?
Bromelain wird aus zwei Ananasbestandteilen gewonnen: einmal aus der Ananasfrucht und zum anderen aus dem Stamm der Ananas. Derzeit geht man davon aus, dass die beiden Enzyme zuerst aus der Frucht der Ananaspflanze extrahiert werden konnten. Dass der Wirkstoff Bromelain auch im reifen Stamm der Pflanze enthalten war, entdeckte man wohl erst später.
Im reifen Stamm der Ananaspflanze soll mehr Bromelain enthalten sein als in den Früchten. Um die beiden Enzyme nach ihrer Entdeckung besser unterscheiden zu können, wurden sie mit ihrer Herkunft in Verbindung gebracht. So wurden sie in zwei Kategorien unterteilt und als Frucht- und Stamm-Bromelain bezeichnet. Neben der Bezeichnung „Bromelain“ sind die Enzyme auch unter dem Namen „Bromelin“ bekannt.
Bromelain wird jedoch nicht nur als Frucht- oder Stamm-Bromelain verwendet. Vielmehr stellt man heute eine Mischung aus beiden Enzymen her, sobald sie als Nahrungsergänzung oder Medikament Anwendung finden. Der Anteil an Stamm-Bromelain ist dabei meist deutlich höher, da die Herstellung billiger und die Anzahl an Früchten begrenzt ist.
Wer Bromelain in der Küche einsetzen möchte, kauft am besten die frische Frucht der Pflanze. Hier ist das Enzym in höherem Maße enthalten, natürlich immer abhängig von Erntezeitpunkt, Lagerung und Transport. Bromelain wird zum Beispiel gerne als „Zartmacher“ für Fleisch verwendet, das durch die Hinzugabe von Ananas beim Garen schön zart und saftig wird.
Welche Wirkung wird Bromelain zugeschrieben?
Bromelain wird in erster Linie mit einer entzündungshemmenden Wirkung in Verbindung gebracht. Deshalb wird das Enzym vor allem im medizinischen Bereich zur Behandlung von akuten und chronischen Entzündungen eingesetzt. Außerdem kann Bromelain eine abschwellende Wirkung haben, weshalb es auch bei akuten Verletzungen im Gelenkbereich helfen kann, die mit Schwellungen einhergehen. Da man davon ausgeht, dass Bromelain bei vielerlei Beschwerden helfen kann, sind die Anwendungsgebiete breit gefächert. Dennoch ist die volle Wirksamkeit von Bromelain in einigen Studien noch nicht hinreichend geklärt.
Zu den häufigsten Anwendungsbereichen gehören:
- Entzündungen (allgemein)
- Gelenkbeschwerden
- Schwellungen nach Verletzungen und operativen Eingriffen
- Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
- Verdauungsprobleme
- Entzündliche Darmerkrankungen
- Verstauchungen und Zerrungen
- Rheumatische Erkrankungen
- Nasennebenhöhlenentzündungen
- Leichte Verbrennungen
Darüber hinaus vermutet man, dass Bromelain womöglich auch zu einer beschleunigten Wundheilung und einer Stärkung des Immunsystems beitragen kann. Deshalb wird das Enzym als Medikament auch oft als begleitende, medikamentöse Therapie eingesetzt. Als weitere positive Eigenschaft von Bromelain ist die verdauungsfördernde Wirkung zu nennen. Allein durch die eiweißspaltende Eigenschaft trägt das Enzym maßgeblich zur besseren Verdaulichkeit von Proteinen bei.
Bromelain als Verdauungsenzym
Für eine optimale Verdauung ist der Körper auf verdauungsfördernde Enzyme angewiesen. Sie sorgen dafür, dass bestimmte Nahrungsbestandteile aufgespalten und so für den Organismus besser verfügbar gemacht werden. So gibt es im Körper mehrere Enzyme, die zum Beispiel zu einer besseren Verdaulichkeit von Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten und Pflanzenfasern beitragen können. Was viele nicht wissen: Die Verdauung beginnt dabei bereits im Mund.
Da der Körper jedoch mit zunehmendem Alter immer weniger Enzyme produziert, gewinnen Enzympräparate immer mehr an Bedeutung. Auch Stress kann zum Problem werden. Er steht zum Beispiel im Verdacht, die Darmflora aus dem Gleichgewicht zu bringen, die für eine optimale Verdauung unerlässlich ist. Eine gestörte Darmflora kann zu chronischen Verdauungsstörungen führen, wodurch der Körper einzelne Nahrungsbestandteile nicht mehr vollständig aufnehmen kann. Die Folge sind Nährstoffdefizite.
Aus diesem Grund werden im Handel spezielle Enzymkomplexe mit Protease, Lipase und Amylase angeboten, die zu einer besseren Verwertbarkeit einzelner Nahrungsbestandteile beitragen. Diese finden vor allem im sportlichen Bereich Anwendung, um die Nährstoffaufnahme zu steigern. Dass Bromelain auch eine entzündungshemmende Wirkung haben kann, kommt Sportlern ebenfalls zugute. Entzündungen sind im Kraftsport und Bodybuilding keine Seltenheit, vor allem im Bereich der Gelenke.
Wofür wird Bromelain verwendet?
Seit der Entdeckung hat Bromelain deutlich an Bekanntheit und Bedeutung gewonnen, insbesondere im medizinischen Bereich. Nichtsdestotrotz werden die Enzyme der Ananaspflanze auch in anderen Bereichen eingesetzt, allen voran in der Küche und Lebensmittelindustrie.
Bromelain in der Küche und Lebensmittelindustrie
Bromelain wird vor allem in der heimischen Küche und in der Gastronomie eingesetzt, um Fleisch eine besonders zarte Konsistenz zu verleihen. Darüber hinaus tragen die Enzyme zu einer besseren Verdaulichkeit bei, indem sie das enthaltene Eiweiß in einzelne Bausteine, sogenannte Aminosäuren, zerlegen. Diese können vom Körper besser verwertet werden, da das Eiweiß durch die Aufspaltung quasi „vorverdaut“ wird. Außerdem wird Bromelain bei der Herstellung von Tortenguss eingesetzt, um diesen weicher zu machen und so die Verarbeitung zu erleichtern.
Bromelain in der Medizin
Seit der ersten Entdeckung von Bromelain hat das Enzym auch in der Medizin zunehmend an Bedeutung gewonnen. So wird Bromelain auch hier in verschiedenen Bereichen als Medikament eingesetzt, um bestimmte Beschwerden zu lindern. Dabei werden die Tabletten häufig mit einem magensaftresistenten Film überzogen, damit sie sich erst im Darm und nicht schon im Magen auflösen. Zu den häufigsten Anwendungsgebieten gehören Entzündungen und akute Schwellungen nach Operationen und akuten Verletzungen, oft auch in Kombination mit einem Antibiotikum. Darüber hinaus wird Bromelain in der Allgemeinmedizin und Zahnmedizin eingesetzt, zum Beispiel zur Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündungen sowie als unterstützende Therapie in der Implantologie.
Wie Bromelain einnehmen?
Wer das Enzym verstärkt in die Ernährung integrieren möchte, sollte öfter frische Ananas essen. Sie enthält Bromelain, wenn auch nicht in so hohem Maße. Erntezeitpunkt, Reifegrad, Lagerung und Transport spielen dabei eine große Rolle. Aus diesem Grund wird Bromelain von vielen Herstellern als Nahrungsergänzung angeboten. Oft wird Bromelain in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt, die sich gegenseitig ergänzen und in ihrer Wirkung unterstützen können.
Hierzu gehören zum Beispiel:
- Chondroitin
- Glucosamin
- Curcuma
- Weihrauch
- Vitamin C
Welche Nebenwirkungen kann Bromelain haben?
Auch wenn Bromelain allgemein als sicher gilt, sind Nebenwirkungen trotzdem nicht auszuschließen, vor allem, wenn eine mögliche Überempfindlichkeit gegen das Enzym vorliegt. Diese allergischen Reaktionen treten zwar äußerst selten auf, sollten jedoch dennoch Beachtung finden. Sofern eine Überempfindlichkeit gegen Ananas bekannt ist, sollte von einer Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Bromelain Abstand genommen werden. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören:
- Hautausschläge
- Tränende Augen
- Atembeschwerden
- Verstopfte Nasennebenhöhlen
- Verdauungsbeschwerden (Verstopfung, Durchfall, Magenschmerzen)
Auch sollten Menschen mit Blutgerinnungsstörungen Abstand von Bromelain nehmen. Derzeit vermutet man, dass das Enzym die Blutungsneigung verstärken kann. Dies kann bei Menschen, die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, zu übermäßigen Blutungen führen. Auch sollten Schwangere und Stillende von einer Einnahme absehen.
Wie lange dauert die Bromelain Wirkung?
Über die genaue Wirkungsdauer von Bromelain gibt es derzeit noch keine genauen Angaben. Man geht jedoch davon aus, dass die Wirkung relativ schnell nach der ersten Einnahme eintritt.
Für wen ist Bromelain gut?
Bromelain eignet sich grundsätzlich für jeden, der seine Ergänzung durch das Enzym ergänzen möchte. In erster Linie ist Bromelain ein wichtiges Verdauungsenzym, das zu einer besseren Verstoffwechslung von Proteinen beitragen kann. Dieser Vorteil wird vor allem im Kraftsport und Bodybuilding ausgenutzt, um die Eiweißverdauung und -versorgung zu unterstützen. Auch werden dem Enzym auf körperlicher Ebene einige Vorteile zugesprochen – vor allem in Bezug auf die Linderung von Entzündungen und Schwellungen. Sportler haben zum Beispiel öfters mit Gelenkproblemen, Zerrungen und verletzungsbedingten Schwellungen zu tun.
Wegen seiner möglichen entzündungshemmenden und abschwellenden Wirkung wird Bromelain auch gerne in der Medizin eingesetzt, zum Beispiel zur Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündungen, Verbrennungen, rheumatischen Erkrankungen oder zur Nachbehandlung nach Operationen.
Wie Bromelain einnehmen?
Die natürlichste Art, Bromelain aufzunehmen, ist der Verzehr von frischer Ananas. Der Gehalt an Bromelain ist hier jedoch begrenzt, sodass viele Menschen das Enzym auf andere Weise zu sich nehmen, zum Beispiel als
- Kapseln,
- Tabletten oder
- Pulver.
Das Enzym wird dabei als Einzelmittel oder auch als Komplexmittel angeboten, das neben Bromelain noch weitere ergänzende Nährstoffe enthält.
Wie viel Bromelain pro Tag?
Die Einnahmeempfehlungen pro Tag liegen zwischen 200 und 800 Milligramm Bromelain pro Tag. Die Häufigkeit der Einnahme variiert je nach Hersteller. So empfehlen einige Produzenten eine einmalige Einnahme. Andere wiederum teilen die Tagesdosis auf zwei Einzelportionen auf. Grundsätzlich sollte man sich bezüglich der Einnahme immer an den jeweiligen Hersteller halten.
Wie viel Bromelain bei Entzündungen?
Derzeit geht man davon aus, dass Bromelain auch bei chronischen Entzündungen helfen kann. Hier wird jedoch oft eine höhere Dosierung empfohlen, die über die allgemeinen Empfehlungen hinausgeht. In jedem Fall sollte hier unbedingt mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden. Von einer eigenmächtigen Dosierung ist dringend abzuraten.
Fazit: Bromelain mit vielen Vorteilen
Bromelain ist ein Enzymkomplex, der aus dem Stamm und der Frucht der Ananas extrahiert wird. Neben seiner verdauungsfördernden Wirkung wird dem Enzym auch eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Aus diesem Grund wird Bromelain vor allem im Sport gerne als Nahrungsergänzung eingesetzt. Auch soll das Enzym Schwellungen lindern können, weshalb es selbst im medizinischen Bereich von großer Bedeutung ist, beispielsweise zur ergänzenden Nachbehandlung von operativen Eingriffen.