Freie Radikale

Freie Radikale im Fitness Lexikon erklärt

Reaktionsfreudige Atome oder Moleküle

Christian Engel
Autor: Christian Engel
Liz. Coach für Training und Ernährung
aktualisiert am: 26.05.2021

Was sind freie Radikale?

Die meisten als Radikale bezeichneten Atome, bzw. Moleküle, sind besonders reaktionsfähig - und reaktionsfreudig. Sie besitzen mindestens ein ungepaartes Elektron. Das freie Elektron wird als Punkt bei der Darstellung eines Radikals dargestellt ( NO° für Stickstoffmonoxid ).

Es gibt jedoch nicht nur Radikale mit einem ungepaarten Elektron, sondern auch in Verbindung mit beispielsweise zwei, drei und mehr ungepaarten Elektronen, was dann der Bezeichnung Diradikal (auch Biradikal), Triradikal und so weiter entsprechen würde. Bei spezifischen Oxidationsprozessen, Substitutionsprozessen und Kettenpolymerisationen spielen Radikale eine wichtige Rolle. Radikale entstehen durch Oxidation und Reduktion, UV - Strahlung (Photolyse), unter Hitze und der damit verbundenen thermolytischen Bindungsspaltung sowie durch Röntgen und andere Strahlung, die ionisierend wirkt.

Sogenannte freie Radikale entstehen aus molekularem Sauerstoff in Zellen infolge eines Stoffwechselprozesses. Diese Molekülfragmente sind kurzlebig und spielen dennoch eine entscheidende Rolle bei vielen zellbiologischen Prozessen. (Beispiel für ein Molekülfragment: Hydroxil - Radikal °OH). Freie Radikale haben unter Umständen eine schädigende Wirkung auf die DNA, RNA sowie auf Lipide und Proteine.

Körpereigene Zellen sind jedoch in der Lage, eigenständig sogenannte Radikalfänger zu bilden. Beispiele hierfür sind das Enzym Katalase und Urat. Über die Nahrung besteht ebenfalls die Möglichkeit, Stoffe zur Reaktion mit freien Radikalen aufzunehmen. Diese Antioxidantien, wie zum Beispiel Ascorbinsäure, Flavoniode, Beta - Carotin und Polyphenole, reagieren in den Zellen der freien Radikale.

Welche Ursachen können freie Radikale haben?

Freie Radikale werden oft mit Stress in Verbindung gebracht, jedoch können auch andere Faktoren infrage kommen, die zu einer Bildung von freien Radikalen führen können. Hierzu sollen zum Beispiel eine falsche Ernährung, Nikotin, Alkohol und UV-Strahlen gehören. Auch sollen die freien Radikale durch eine erhöhte körperliche Belastung entstehen können. Derzeit geht man davon aus, dass freie Radikale nicht nur zu einer schnelleren Zellalterung beitragen können – sie sollen auch die Entstehung von bestimmten Erkrankungen begünstigen können.

Freie Radikale und Antioxidantien

Antioxidantien werden oft als „Radikalfänger“ bezeichnet, weil man ihnen nachsagt, dass sie mit den unvollständigen Sauerstoffverbindungen reagieren und diese „unschädlich“ machen können. Zu den wichtigsten Antioxidantien sollen die Vitamine C und E, ergänzt durch Zink, Selen, Carotinoide, Flavonoide und sekundäre Pflanzenstoffe, sein, die zu einem Schutz vor freien Radikalen beitragen können. Sie stecken in erster Linie in gesunden, frischen Lebensmitteln, die nach Möglichkeit aus biologischem und regionalem Anbau stammen sollten. Auch wird Astaxanthin sehr gerne als Antioxidans angepriesen – ein aus Algen gewonnener Wirkstoff.

Viel frisches Gemüse und Obst, gepaart mit Nüssen und gesunden Pflanzenölen, sollten die Basis für eine gesunde Lebensweise sein. Entspannung soll außerdem vor freien Radikalen schützen können. Insbesondere Sportler sollten diesbezüglich einen idealen Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung schaffen und für einen gesunden Schlaf sorgen, um die Regeneration zu verbessern.

Antioxidantien

Fazit: Antioxidantien sollen zum Schutz vor freien Radikalen beitragen

Freie Radikale entstehen täglich in unserem Körper, jedoch werden sie im Übermaß als schädlich angesehen. Übermäßiger Sport, Zigaretten, Alkohol, UV-Strahlen und eine ungesunde Ernährung sollen die Entstehung von freien Radikalen begünstigen können, während Antioxidantien, wie zum Beispiel Vitamin C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe, vor freien Radikalen schützen sollen.