Vegan und Tierische Proteine im Vergleich
- Welche Proteinquelle ist besser? Vegan und Tierische Proteinquellen im Vergleich
Pflanzlich oder tierisches Proteinpulver – was ist besser?
Wer Muskeln aufbauen möchte, peppt seine Ernährung gerne mit Eiweißshakes auf. Einige greifen hier zu Whey Protein, während andere eine pflanzliche Proteinquelle bevorzugen. Doch welches Proteinpulver ist eigentlich am besten und sind pflanzliche und tierische Eiweißpulver gleich gut? Wir klären Dich auf!
Bei der Auswahl an Proteinpulvern fällt die Entscheidung verständlicherweise schwer. Eiweißpulver gibt es mittlerweile von vielen verschiedenen Herstellern, um für jeden Bedarf, jedes Trainingsziel und jede Diät das passende Proteinpulver parat zu haben. Neben den klassischen Proteinpulvern, wie Whey Protein und Casein, erobern auch viele pflanzliche Eiweißpulver den Markt, die sich vor allem für Menschen eignen, die sich vorwiegend oder rein pflanzlich ernähren oder unter einer Milchzuckerunverträglichkeit leiden. Da kommt verständlicherweise die Frage auf, ob pflanzliche Eiweißpulver mit ihren tierischen Konkurrenten mithalten können.
Eiweißpulver Vergleich: Welche tierischen Proteinpulver gibt es?
1. Tierisches Eiweißpulver: Whey Protein
Whey Protein ist wohl die bekannteste Proteinquelle unter den Proteinpulvern. Neben Casein gehört Whey Protein zu den Proteinpulvern, die im Sport am häufigsten verwendet werden. Vor allem nach dem Workout, um die Muskeln schnell mit Eiweiß zu versorgen und somit den Muskelaufbau zu unterstützen. Doch welche Vorteile hat Whey Protein eigentlich?
- Hohe biologische Wertigkeit: Mit einer biologischen Wertigkeit von 80 bis 104 ist Whey Protein, was die Verwertung und den Eiweißgehalt betrifft, einfach unschlagbar. Diesen Wert können noch nicht einmal Fisch und Fleisch übertreffen.
- Rasche Aufnahme: Ein weiterer Vorteil von Whey Protein ist die schnelle Aufnahme. Mit Wasser angerührt wird das Proteinpulver schon nach 20 Minuten vom Körper aufgenommen, weshalb es entweder direkt vor oder nach dem Training getrunken wird.
- Kalorienarm: Dass Whey Protein sehr wenig Kohlenhydrate und ein Minimum an Fett enthält, ist ein ganz klarer Vorteil. Somit eignet sich das Eiweißpulver vor allem für den mageren Muskelaufbau.
- Volles Aminosäurenprofil: Whey Protein enthält sämtliche, für den Muskelaufbau notwendigen, Aminosäuren. Insbesondere die verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAA) Valin, Leucin und Isoleucin, die direkt in den Muskelzellen verstoffwechselt werden.
Unterschiede gibt es dennoch, was die biologische Wertigkeit und den Kaloriengehalt betrifft. Ein Whey Protein Isolat und Hydrolysat haben grundsätzlich eine höhere biologische Wertigkeit als ein Konzentrat, weil die Fette und Kohlenhydrate des Eiweißpulvers nahezu vollständig herausgefiltert wurden. Dies kommt beispielsweise auch Menschen zugute, die beispielsweise unter einer Laktoseintoleranz leiden.
2. Tierisches Eiweißpulver: Casein
Im Gegensatz zu Whey Protein enthält Casein (Milchprotein) eine geringere biologische Wertigkeit von etwa 77, jedoch können Sportler von diesem Eiweißpulver trotzdem profitieren.
- Langsame Aufnahme: Die Proteinketten des Caseins werden deutlich langsamer aufgespalten. Dadurch gelangen die Aminosäuren auch langsamer ins Blut.
- Lange Proteinversorgung: Aufgrund der langsamen Freigabe der Aminosäuren ist der Körper bis zu acht Stunden mit Aminosäuren versorgt. Casein ist deshalb das perfekte Eiweißpulver vor dem Schlafengehen.
- Langes Sättigungsgefühl: Da die Proteinversorgung mehrere Stunden anhält, macht Casein auch deutlich länger satt.
3. Tierisches Eiweißpulver: Eiprotein
Das aus Eiklar gewonnene Proteinpulver bietet Sportlern viele Vorteile. Es ist leicht verdaulich, leicht bekömmlich und frei von Laktose.
- Hohe biologische Wertigkeit: Eiprotein besitzt eine biologische Wertigkeit von 100. Im Vergleich zu Whey Protein ist der Wert zwar etwas niedriger, jedoch wird Eiprotein vom Körper wesentlich besser aufgenommen.
- Hervorragendes Aminosäurenprofil: Eiprotein enthält die für den Körper wichtigen essenziellen Aminosäuren, die schon kurz nach der Aufnahme verstoffwechselt werden.
- Verträglichkeit: Eiprotein ist die perfekte Alternative, wenn man auf Whey Protein oder Casein allergisch reagiert.
Pflanzliche Eiweißpulver Vergleich: Welche Proteine gibt es?
Pflanzliche Eiweißpulver haben – verglichen mit ihren tierischen Kontrahenten – ihre Vor- und Nachteile. Auch wenn der Gehalt an essenziellen Aminosäuren etwas geringer ist, sind sie im Allgemeinen besser verträglich, werden vom Körper sehr gut verwertet und kommen ganz ohne Laktose aus. Deshalb eignen sie sich nicht nur für Menschen mit Allergien, sondern auch für Veganer.
Im Gegensatz zu Hülsenfrüchten und Getreide werden die Kohlenhydrate eines pflanzlichen Proteinpulvers nahezu vollständig herausgefiltert, was beispielsweise bei einer Low-Carb-Diät von Vorteil ist. Einziger Nachteil ist der Geschmack, der für viele Sportler zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Pflanzliche Eiweißpulver sind gerade in Kombination ideal, um den Gehalt an essenziellen Aminosäuren in einem Eiweißshake sicherzustellen. Nachfolgend präsentieren wir dir die wichtigsten pflanzlichen Eiweißpulver und ihre Vorteile.
- Pflanzliche Proteinquellen sind sie besser als tierische?
1. Pflanzliches Eiweißpulver: Reisprotein
- Eines der besten veganen Proteinpulver mit einer hohen biologischen Wertigkeit von 70 bis 80
- Es enthält einen hohen Anteil an BCAA und Arginin
- Hervorragende Verdaulichkeit
2. Pflanzliches Eiweißpulver: Erbsenprotein
- Biologische Wertigkeit von 55
- Reich an BCAA, Lysin und Eisen
- Wertigkeit kann in Kombination mit Reisprotein erhöht werden
- Ideal als Post-Workout-Shake
3. Pflanzliches Proteinpulver: Hanfprotein
- Ein aus Hanfsamen hergestelltes Proteinpulver mit einer biologischen Wertigkeit von 65
- Deckt sämtliche essenzielle Aminosäuren ab
- Enthält zusätzlich wertvolle Omega-3-Fettsäuren
Wusstest Du eigentlich, dass Du den Gehalt an essenziellen Aminosäuren perfektionieren kannst, wenn Du das Reis-, Erbsen- und Hanfprotein miteinander kombinierst? In Kombination erreichst du ein nahezu perfektes Aminosäurenprofil, das sämtliche, für den Körper essenzielle Aminosäuren enthält.
Jedes der drei Proteinpulver enthält einen großen Anteil an BCAA. Ergänzt durch das in Reisprotein enthaltene Tryptophan und das in Erbsenprotein vorkommende Lysin ergibt sich mit dieser Kombination ein komplettes Profil aus wertvollen Aminosäuren.
Tryptophan wird übrigens für die Bildung des Glückshormons Serotonin gebraucht, dass Dein Wohlbefinden und Deine Stimmung steigert und Heißhungerattacken mindert. Lysin spielt hingegen bei der Aufnahme von Kalzium und der Enzymproduktion eine elementare Rolle.
Ob tierisches oder pflanzliches Protein: Grundsätzlich haben beide Proteinpulver ihre Vor- und Nachteile. Hinsichtlich der biologischen Wertigkeit haben Whey Protein Isolate und Hydrolysate eindeutig die Nase vorn – allerdings haben sie aufgrund der enthaltenen Laktose ein höheres Allergiepotenzial als pflanzliche Eiweißpulver.
Pflanzliche Eiweißpulver sind nicht nur frei von Laktose und Gluten – sie enthalten auch ein Minimum an Fett und Kohlenhydrate. Einziger Nachteil ist, dass die biologische Wertigkeit etwas schlechter ist, jedoch kann diese durch die Kombination von mehreren pflanzlichen Protein Pulvern aufgewertet werden.