Ammoniak

Was Du über Ammoniak wissen solltest

Was Du über Ammoniak wissen solltest

Ammoniak ist ein Stoffwechselprodukt, das vor allem dann entsteht, sobald der Körper keine Kohlenhydrate, sondern Eiweiße zur Energiegewinnung heranzieht.

Christian Engel
Autor: Christian Engel
Liz. Coach für Training und Ernährung
aktualisiert am: 23.05.2021

Was ist Ammoniak?

Als Ammoniak wird eine chemische Verbindung bezeichnet, die sich aus den beiden Elementen Stickstoff und Wasserstoff zusammensetzt. Die chemische Formel für Ammoniak lautet NH³. Die chemische Verbindung zeichnet sich durch einen stechenden und nahezu beißenden Geruch aus, wobei das Gas nicht nur farblos, sondern auch wasserlöslich ist.

Ammoniak kommt ganz natürlich in unserem Körper vor, da die chemische Verbindung vor allem bei der Verstoffwechslung von Proteinen, genauer genommen beim Abbau von Aminosäuren, entsteht.

Was bewirkt Ammoniak im Körper?

Viele Sportler kennen den Geruch von Ammoniak in der Nase, der durch die Kombination von Stickstoff und Wasserstoff entsteht. Ammoniak kann ganz natürlich im Körper vorkommen, da die Verbindung an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt ist. In erster Linie entsteht Ammoniak vor allem dann, wenn der Körper seine Energie vorrangig aus Eiweiß bezieht. Normalerweise gehören Kohlenhydrate zu den Hauptenergiequellen, die der Körper in Glukose umwandeln und in der Leber und den Muskeln speichern kann.

Wenn die Glukosespeicher jedoch leer sind, beispielsweise aufgrund einer kohlenhydrat- und fettarmen Ernährung und/oder einer höheren körperlichen Beanspruchung, greift der Körper auf Eiweißbausteine, auch als Aminosäuren bekannt, zurück. Sobald die Muskeln die Aminosäuren als Brennstoff verwenden, spalten sie den Stickstoff der Aminosäuren ab, der wiederum in die Blutbahn gelangt.

Sobald der Stickstoff in dem körperlichen Blutkreislauf zirkuliert, wandelt der Körper ihn in Ammoniak um, der zum Teil über den Schweiß an die Körperoberfläche gelangt und sich durch einen unangenehmen Geruch bemerkbar macht. Ammoniak ist ein deutliches Indiz, dass die Kohlenhydratspeicher leer sind und dem Körper keine andere Energiequelle mehr zur Verfügung steht.

Da Ammoniak in größeren Mengen durchaus giftig wirken kann, hat der Körper einen intelligenten Mechanismus, um die chemische Verbindung wieder auszuleiten, indem er sie in der Leber in Harnstoff umwandelt. Als Harnstoff kann die Verbindung dann problemlos über den Urin ausgeschieden werden.

Wann entsteht Ammoniak im Körper?

Wie bereits erwähnt, entsteht Ammoniak vor allem dann, wenn die Kohlenhydratspeicher restlos aufgebraucht sind. Dies kann vor allem dann der Fall sein, sobald Sportler (insbesondere Ausdauersportler) noch vor dem Frühstück trainieren. Auch können die Speicher bei einer kohlenhydratarmen Ernährung, bei der dem Körper auch keine ausreichende Menge an Fett als alternative Energiequelle angeboten wird, leer sein, sodass der Körper gezwungenermaßen auf Aminosäuren zurückgreifen muss.

Was können Sportler tun?

Normalerweise scheidet der Körper das Ammoniak ganz einfach über den Urin wieder aus. Um der Ammoniak-Entstehung vorzubeugen, sollten Sportler grundsätzlich auf eine ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten achten – vor allem dann, wenn die körperliche Belastung hoch ist. Wichtig ist dabei, sowohl vor als auch nach dem Workout genügend Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Bei länger andauernden Sporteinheiten, beispielsweise bei einem ausgedehnten Dauerlauf, kann es auch ratsam sein, den Körper während einer körperlichen Belastung mit Kohlenhydraten zu versorgen.

Fazit

Ammoniak ist eine chemische Verbindung, die aus den beiden Elementen Stickstoff und Wasserstoff gebildet wird. Sobald dies im Körper geschieht, deutet dies auf eine Verstoffwechslung von Eiweiß hin, wenn dem Körper zum Beispiel keine Kohlenhydrate für die Energiegewinnung zur Verfügung stehen, sodass er gezwungen ist, seine Energie aus Aminosäuren zu beziehen. Als Abfallstoff entsteht Ammoniak, den der Körper über den Urin wieder ausscheiden kann. Da die Verbindung auch über den Schweiß an die Körperoberfläche gelangt, macht sich dies meist durch einen beißenden, unangenehmen Geruch bemerkbar.