EAAs oder BCAAs
- Einleitung
- Was sind Aminosäuren?
- Was sind EAA?
- Welche EAAa gibt es?
- Wie sieht die Dosierung von EAAa aus?
- Was sind BCAAa?
- Welche BCAAa gibt es?
- Welche Vorteile können BCAAa haben?
- Wie sieht die Dosierung von BCAAa aus?
- BCAA vs. EAA - Unterschiede auf einen Blick
- Fazit: BCAAa oder EAAa – was ist besser?
Wenn es um den Muskelaufbau geht, werden EAAs und BCAAs meist in einem Atemzug genannt. Beides sind essenzielle Aminosäuren mit ähnlichen Wirkungen.
Wirkung, Funktion und Einnahme von EAA
Wer Muskeln aufbauen möchte und sich eine athletische Figur wünscht, stolpert zwangsläufig über die beiden Begriffe BCAA und EAA. Bei beiden Abkürzungen handelt es sich um essenzielle Aminosäuren, die wir für den Aufbau von Proteinen brauchen. Diese Proteine werden wiederum für den Muskelaufbau und den Schutz der Muskulatur gebraucht. Aminosäuren sind kleinste Eiweißbausteine, aus denen sich ein Protein zusammensetzt. Stellt sich natürlich die Frage, welche Form am besten ist: BCAA oder EAA?
Was sind Aminosäuren?
Aminosäuren sind für unseren Körper unverzichtbar. Dass sie an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt sind und in jeder menschlichen Zelle vorkommen, macht ihren Einfluss deutlich. Umso wichtiger ist es, auf eine eiweißreiche Ernährung zu achten, um genügend Aminosäuren aufnehmen zu können. Dies gilt vor allem für Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann, sondern ausschließlich über die Ernährung zuführen muss. Diese Aminosäuren werden auch als essenziell bezeichnet, während es wiederum Aminosäuren gibt, die wir selbst synthetisieren können.
Insgesamt gibt es 20 proteinogene Aminosäuren, die für den Aufbau von Proteinen gebraucht werden. Aminosäuren fungieren dabei als winzige Bausteine, die die einzelnen Eiweißmoleküle zusammensetzen. Man kann sich die Aminosäuren wie Ziegelsteine vorstellen, die für den Bau eines Hauses verwendet werden. Fehlt ein Stein, fällt der gesamte Bau in sich zusammen, was bedeutet, dass das Eiweißmolekül unvollständig ist. Diese Anschauung macht die Notwendigkeit von Proteinen deutlich: Die kleinen Eiweißbausteine werden vor allem für die Bildung von neuen Zellen gebraucht, jedoch spielen sie auch bei der Regeneration eine große Rolle.
Dies gilt vor allem für die essenziellen Aminosäuren, auf die der Körper durch die Zufuhr von außen angewiesen ist, da wir sie nicht selbst bilden können. Insbesondere Sportler wissen die Wirkung von essenziellen Aminosäuren zu schätzen, da man ihnen eine besondere Funktion für den Muskelaufbau zuspricht. Außerdem sollen sie katabolen (abbauenden) Prozessen vorbeugen und somit maßgeblich zum Muskelerhalt beitragen können.
Was sind EAAs?
Als EAA werden die essenziellen Aminosäuren (Essential Amino Acids) bezeichnet – also jene Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann. EAA können und müssen also über die Ernährung – insbesondere durch die Zufuhr von eiweißreichen Lebensmitteln – zugeführt werden. Wie bereits beschrieben, gibt es insgesamt neun Aminosäuren, die allgemein als essenziell bezeichnet werden und somit zu den EAAs zählen.
Hierzu gehören:
- Valin
- Leucin
- Isoleucin
- Lysin
- Phenylalanin
- Tryptophan
- Threonin
- Methionin
- Histidin
Die Aminosäure Histidin wird nur selten zu den essenziellen Aminosäuren hinzugezählt, da sie nur in bestimmten Situationen, beispielsweise für die Regeneration, gebraucht wird. Auch wird sie für die Bildung von nicht essenziellen und semi-essenziellen Aminosäuren gebraucht – also für die Aminosäuren, die der Körper teilweise oder vollständig selbst bilden kann. Für die Bildung von nicht essenziellen und semi-essenziellen Aminosäuren sind jedoch wiederum Eiweißbausteine notwendig, die der Körper aus den essenziellen Aminosäuren beziehen kann und muss.
Welche EAA gibt es?
Aminosäuren kommen sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Hühnchen- und Rindfleisch werden neben Nüssen Sojabohnen und Erbsen als beste Lieferanten für essenzielle Aminosäuren angesehen. Nachfolgend gibt es eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Aminosäuren und welche Wirkung sie im Einzelnen haben.
1. Valin
Die Aminosäure Valin wird als wichtiger Bestandteil für die Proteinbiosynthese, also für den Aufbau und die Reparatur des Muskelgewebes, und die Aufrechterhaltung der positiven Stickstoffbilanz benötigt.
Der Aminosäure kommt hier eine Besonderheit zugute, da es sich hier nicht nur um eine essenzielle, sondern auch um eine verzweigtkettige Aminosäure handelt, die zusammen mit den Aminosäuren Leucin und Isoleucin die sogenannten BCAA bildet. Anders als andere essenzielle Aminosäuren, die ausschließlich als Eiweißbausteine dienen, kann Valin als Bestandteil der BCAA auch als direkte Energiequelle in den Muskeln genutzt werden.
2. Leucin
Leucin ist eine wichtige essenzielle Aminosäure, die für den Aufbau und Erhalt des Muskelgewebes eine große Rolle spielt. Sobald diese Aminosäure fehlt, kann nicht nur der Muskelaufbau auf der Strecke bleiben – auch kann es zu katabolen Prozessen kommen, was sich durch einen Muskelabbau bemerkbar machen kann. Darüber hinaus kann Leucin zu einer schnelleren Ausheilung von Verletzungen beitragen, weshalb die Aminosäure nicht nur für Sportler ganz besonders wichtig ist. Als wichtiger Bestandteil der BCAA kann die Aminosäure übrigens auch als direkter Energielieferant dienen.
3. Isoleucin
Als Bestandteil von Proteinen ist die Aminosäure Isoleucin in einigen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln, beispielsweise in Rind- und Hühnerfleisch sowie in Walnüssen, enthalten, was die tägliche Zufuhr erleichtert. Die Aminosäure gehört mit Valin und Leucin zu den BCAA, was bedeutet, dass der Körper die Aminosäure bei starker körperlicher Anstrengung als Energielieferant heranziehen kann, sobald die Glukosereserven aufgebraucht sind.
Was die Aufgabe als essenzielle Aminosäure angeht, ist Isoleucin an der Regulierung körpereigener Hormone beteiligt. Außerdem kann Isoleucin die Ausschüttung von Insulin stimulieren. Das Hormon der Bauchspeicheldrüse kann die Aufnahme von Glukose und Aminosäuren aus dem Blut verbessern und den Transport in die Muskelzellen anregen. Glukose wird zum Beispiel als rascher Energielieferant bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten sowie für den Ausgleich des Blutzuckerspiegels gebraucht. Des Weiteren ist die Aminosäure an der Aktivierung des Wachstumshormons Somatotropin beteiligt.
4. Lysin
Wie die anderen Aminosäuren ist Lysin ebenfalls ein wichtiger Baustein von Proteinen, der für den Aufbau und die Struktur von Muskeln, Sehnen, Bändern und Enzymen gebraucht wird. Außerdem ist Lysin ein unverzichtbarer Bestandteil von Hormonen, Antikörpern und dem Blutplasma. Die Aminosäure spielt vor allem für den Aufbau und die Stabilität von Knochen eine große Rolle und wird überdies für die Bildung von L-Carnitin gebraucht. Hierbei handelt es sich um eine vitaminähnliche Substanz, die beispielsweise für den Energiestoffwechsel und die Fettverbrennung notwendig ist.
5. Phenylalanin
Phenylalanin ist eine Aminosäure, die der Körper in Zeiten erhöhter körperlicher Beanspruchung vermehrt braucht, da sie für die Bildung zahlreicher Substanzen verantwortlich ist. Hierzu gehören unter anderem Schilddrüsenhormone und Neurotransmitter, beispielsweise das Stresshormon Adrenalin. Sie übernehmen gerade in Stresssituationen viele wichtige Aufgaben in Bezug auf die Leistungsfähigkeit und den Blutdruck. Auch ist Phenylalanin an der Herstellung von Tyrosin in der Leber beteiligt. Die Aminosäure wird wiederum für die Bildung von Hormonen gebraucht.
6. Tryptophan
Als essenzielle Aminosäure wird Tryptophan für den Aufbau von Proteinen gebraucht, weshalb sie für den Muskelaufbau und Muskelschutz unerlässlich ist. Sie ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der Muskulatur – sie ist auch in vielen Enzymen enthalten. Außerdem ist Tryptophan an der Bildung von Serotonin beteiligt – auch als Glückshormon bekannt. Das Hormon übt zum Beispiel eine große Wirkung auf die Blutgefäße aus, indem es die Blutgefäße in der Muskulatur weitet, während es die Gefäße in der Lunge und den Nieren verengt.
Außerdem kann Serotonin den Blutdruck regeln und unterstützt somit die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems, wobei die Aminosäure auch auf die Blutgerinnung und Wundheilung Einfluss nehmen kann. Die Bezeichnung „Glückshormon“ ist übrigens nicht ganz unbegründet, da Serotonin tatsächlich stimmungsaufhellend wirken kann.
Dem Hormon kommt übrigens eine weitere Funktion zugute: Es ist ein wichtiger Ausgangsstoff für die Bildung von Melatonin – ein Schlafhormon, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus bestimmt. Außerdem dient es als Vorstufe von Vitamin B3, das nicht nur für die Eiweißsynthese, sondern auch für den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel gebraucht wird.
7. Threonin
Für den Körper ist Threonin ebenfalls essenziell – ein Mangel kann sich schnell durch Abgeschlagenheit und Müdigkeit bemerkbar machen. Die Aminosäure gilt als wichtiger Bestandteil von vielen Proteinen, wobei sie als Bestandteil des Bindegewebes (Kollagen) am häufigsten vorkommt. Damit die Aminosäure in unserem Körper wirken kann, sollte man gleichzeitig auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B3 und B6 achten.
8. Methionin
Methionin ist ein wichtiger Bestandteil vieler Proteine und ist darüber hinaus an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. So wird die essenzielle Aminosäure zum Beispiel für die Bildung von Adrenalin, L-Carnitin und Kreatin gebraucht. Kreatin ist wiederum eine wichtige Substanz, die für die schnelle Bereitstellung von ATP bei kurzzeitigen, äußerst anstrengenden Belastungen verwendet wird. Methionin ist gerade für den Aufbau von Proteinen von großer Bedeutung, weshalb die Aminosäure in der Ernährung nicht fehlen darf.
9. Histidin
Histidin ist eine Aminosäure, die oft als semi-essenziell und nicht als essenziell bezeichnet wird. Das liegt daran, dass der Körper sie zum Teil (vor allem im Kindesalter) selbst synthetisieren kann. Dies ist auch im Erwachsenenalter der Fall, sobald im Körper ein Mangel an Histidin vorliegt. Eine besondere Aufgabe kommt der Aminosäure beim Aufbau eisenhaltiger Moleküle zugute, außerdem ist Histidin ein wichtiger Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, der zu einer besseren Sauerstoffversorgung beitragen kann.
Da die Aminosäure die Eisenatome selbst in dem muskulären Hämoglobin binden kann, kann sie die Muskeln auch bei einer erhöhten körperlichen Anstrengung mit ausreichend Sauerstoff versorgen und Ermüdungserscheinungen vorbeugen. Histidin schützt zudem das Immunsystem, indem es bei einem Eindringen von Fremdstoffen, beispielsweise durch einen Bienenstich, eine Entzündungsreaktion in Gang setzt.
Welche Vorteile können EAAs im Sport haben?
Essenzielle Aminosäuren sind für den Körper extrem wichtig, weshalb sie jeden Tag und in einer ausreichenden Menge zugeführt werden sollten. Idealerweise sollten die EAAs über den Tag verteilt konsumiert werden, weshalb jede Mahlzeit aus Eiweiß bestehen sollte. Selbst Snacks sollten eine gewisse Menge an essenziellen Aminosäuren bieten können, um den Körper mit den lebenswichtigen Wirkstoffen zu versorgen.
Dabei erfüllt jede einzelne essenzielle Aminosäure eine ganz bestimmte Aufgabe, weshalb schon ein kleines Defizit ausreicht, um langfristig einen Mangel hervorzurufen. Eine Besonderheit haben alle essenziellen Aminosäuren gemein: Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Muskelgewebes und wirken überdies am Aufbau von Sehnen, Bändern und Bindegewebe mit. Ohne Aminosäuren verlieren diese Strukturen an Festigkeit und Elastizität.
Die positiven Eigenschaften der EAA kommen vor allem dem Muskelaufbau zugute, da die Aminosäuren die dafür nötigen Bausteine bereitstellen. Nicht nur das: Wer gerade eine Diät macht, läuft bei einer unzureichenden Versorgung mit essenziellen Aminosäuren Gefahr, die hart erarbeitete Muskulatur zu verlieren, da der Körper bei einem Kaloriendefizit verstärkt auf das körpereigene Muskelprotein zur Energiegewinnung zurückgreift. Bei einer ausreichenden Versorgung mit EAA während einer Diät können Sportler diesen katabolen Prozessen gezielt vorbeugen.
Eine weitere positive Eigenschaft kommt den EAA als direkter Energielieferant zugute – dafür sind vor allem die drei essenziellen Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin zuständig, auch besser bekannt als BCAA oder verzweigtkettige Aminosäuren. EAA werden selbst für die schnelle Regeneration gebraucht, um die durch das Training verursachten Mikroverletzungen besser ausheilen und neue Zellen bilden zu können. Bei einer ausreichenden Versorgung mit essenziellen Aminosäuren soll der Muskelkater etwas milder ausfallen als bei einem Mangel an EAA. Vorzeitige Ermüdungserscheinungen können zum Beispiel auf eine unzureichende Versorgung mit essenziellen Aminosäuren hindeuten.
Einen Vorteil haben EAAs noch: Sie kurbeln die Produktion von Mitochondrien an, was sich womöglich auf den Energieverbrauch positiv auswirken und die Fettverbrennung verbessern kann.
Diese Vorteile können EAAs haben:
- können den Muskelaufbau unterstützen
- können katabolen Prozessen vorbeugen
- können als Energielieferant dienen
- können die Sauerstoffzufuhr verbessern
- können die Regeneration ankurbeln
Wie sieht die Dosierung von EAA aus?
Da kein Nahrungsergänzungsmittel eine natürliche Ernährung ersetzen kann (und sollte), sollten EAA über den Verzehr eiweißreicher Lebensmittel zugeführt werden. Wie bereits erwähnt, kann der Bedarf in Zeiten erhöhter körperlicher Belastungen (und Stress) durchaus höher sein, weshalb die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit EAA durchaus empfehlenswert sein kann.
Wie hoch die Zufuhr an EAA sein sollte, hängt allerdings von der Menge an essenziellen Aminosäuren ab, die über die Ernährung aufgenommen wird. Je nach Belastung und Trainingsintensität können etwa 10 bis 20 Gramm EAA täglich eingenommen werden – am besten direkt vor oder nach dem Training, um eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Aminosäuren sicherzustellen.
Wirkung, Funktion und Einnahme von BCAAs
Was sind BCAA?
Viele Sportler machen sich die positiven Eigenschaften von BCAA zunutze. Die Aminosäuren sollen leistungsfördernd wirken, mehr Energie liefern, katabolen Prozessen vorbeugen und den Muskelaufbau verbessern können, weshalb sie in vielen Fitnessküchen ein fester Bestandteil der Sporternährung sind. Doch: Was sind BCAA eigentlich und was verbirgt sich hinter den Buchstaben?
Hinter den Buchstaben BCAA verbirgt sich die Bezeichnung „branched chain amino acids“, was übersetzt „verzweigtkettige Aminosäuren“ bedeutet. Im Gegensatz zu den EAA, die sich aus insgesamt neun Aminosäuren zusammensetzen, bestehen BCAA aus insgesamt drei Aminosäuren, die wiederum ein fester Bestandteil der EAA sind.
Zu den BCAAs gehören:
- Valin
- Leucin
- Isoleucin
Ähnlich wie die EAAs werden BCAAs als Bausteine für die Muskulatur gebraucht, weshalb sie für den Muskelaufbau und Muskelerhalt eine große Rolle spielen. Überdies können sie als schneller Energielieferant für das Workout dienen.
Welche BCAAs gibt es?
Wie bereits erwähnt, gibt es drei verzweigtkettige Aminosäuren, die nachfolgend noch einmal etwas genauer geschrieben werden.
1. Leucin
Leucin ist eine verzweigtkettige Aminosäure, die sowohl an der Neubildung von Proteinen als auch an der Regeneration und Reparatur von Mikrorissen beteiligt ist. Die Aminosäure gilt als „Taktgeber“ für den Muskelaufbau, weshalb sie auch gerne als wichtigste essenzielle Aminosäure bezeichnet wird. Dass sie darüber hinaus die Wundheilung verbessern kann, macht sie zu einem essenziellen Bestandteil der BCAA.
2. Isoleucin
Dass die verzweigtkettige Aminosäure in hohem Maße in den Muskelfasern vorkommt, macht ihre Bedeutung für den Muskelaufbau deutlich. Gleichzeitig kann sie zum Schutz vor katabolen Prozessen sowie zur Kräftigung des Immunsystems beitragen. Außerdem ist Isoleucin an der Bildung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin beteiligt und kann so die Sauerstoff- und Energieversorgung unterstützen.
3. Valin
Ähnlich wie die beiden anderen verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin und Isoleucin kann Valin das Muskelwachstum unterstützen. Darüber hinaus kann die Aminosäure die Regeneration beschleunigen und soll außerdem als schneller Energielieferant während einer erhöhten körperlichen Belastung dienen.
Welche Vorteile können BCAAs haben?
Auch wenn BCAA als wichtige Bausubstanz für die Muskulatur dienen, spielen sie vor allem als Energielieferant eine große Rolle. Im Gegensatz zu den meisten Aminosäuren werden BCAA nicht in der Leber, sondern in der Muskulatur abgebaut. Aus diesem Grund sollen BCAA vor allem im Sport – insbesondere während starker körperlicher Belastungen – von Bedeutung sein. In den Muskeln sollen BCAA einen Anteil von 14 bis 18 Prozent haben, während sie im Körper etwa 35 bis 40 Prozent aller Aminosäuren ausmachen können.
Bei einer erhöhten körperlichen Belastung werden BCAA sehr gerne zusätzlich als Nahrungsergänzung zugeführt, um dem Körper genügend verzweigtkettige Aminosäuren zur Verfügung zu stellen. Insbesondere für Sportler sollen BCAA viele Vorteile haben, die in den folgenden Absätzen etwas genauer beschrieben werden.
1. BCAA für die Proteinsynthese
BCAA sollen sehr effektiv sein, wenn es um den Muskelaufbau geht, da sie in dank ihrer Aminosäure L-Leucin einen starken Einfluss auf die Proteinsynthese haben. Nach dem Training L-Leucin zudem besonders wirksam sein, da die essentielle Aminosäure die Ausschüttung von Insulin anregt, was sich durch seine anabole Wirkung positiv auf den Muskelaufbau auswirken kann.
2. BCAA als Muskelschutz
BCAA können auch als Muskelschutz dienen, wenn sie in ausreichendem Maße zugeführt werden. Dann kann der Körper bei einer erhöhten körperlichen Belastung keine Aminosäuren als Energielieferanten heranziehen, weshalb BCAA einem Muskelabbau vorbeugen können.
3. BCAA für den Fettabbau
Insbesondere während einer Diät greifen Sportler sehr gerne auf BCAA zurück, um Gewicht zu verlieren. Das könnte daran liegen, dass der erhöhte Anteil an BCAAs zu einer kalorienbewussten und eiweißreichen Ernährung beitragen kann, die lange sättigt und den Blutzuckerspiegel konstant hält. Dafür müssten aber auch der Kohlenhydrat- und Fettanteil in der Ernährung gesenkt werden.
4. BCAA zur Vorbeugung von Erschöpfung
Da die verzweigtkettigen Aminosäuren auch als Energielieferant dienen, sollen sie ein wichtiges Mittel zur Vorbeugung von Erschöpfung sein – vor allem, wenn sie vor dem Training als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
5. BCAA zur Vorbeugung von Muskelkater
Wer regelmäßig BCAA einnimmt, soll die Auswirkungen eines harten Trainings, die sich in erster Linie durch einen Muskelkater bemerkbar machen, reduzieren können. Indem sie die Konzentration von bestimmten Enzymen im Blut verringern – hierzu gehören vor allem Laktat – können BCAA trainingsbedingten Muskelschäden vorbeugen und die Regeneration verbessern.
Diese Vorteile können BCAA haben:
- können die Proteinsynthese anregen
- können als Muskelschutz dienen
- können den Fettabbau verbessern
- können Muskelkater und Erschöpfung vorbeugen
Wie sieht die Dosierung von BCAAs aus?
Wie hoch die Zufuhr an BCAA als Nahrungsergänzungsmittel ist, hängt von vielen Faktoren, beispielsweise von der Sportart oder dem Leistungslevel, ab. Wie bei den EAA sollten sich Sportler immer an die vom Hersteller empfohlene Dosierung halten und die Einnahme in kleinen Schritten beginnen. Dabei soll es keine große Rolle spielen, zu welchem Zeitpunkt die BCAA eingenommen werden, obwohl es empfehlenswert sein kann, die Aminosäuren entweder unmittelbar vor oder nach dem Training einzunehmen.
Der Tagesbedarf an BCAA soll zwischen 140 und 200 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht liegen, wobei sich die Gesamtmenge auf mehrere Portionen aufteilen lässt.
BCAA vs. EAA - Unterschiede auf einen Blick
- Muskelaufbau
- Muskelschutz
- Energielieferant
- Regeneration
- Alternative zum Proteindrink
- Steigerung der Proteinsynthese
- Muskelschutz
- Unterstützung Fettabbau
- Verbesserte Energiebereitstellung
- Inulinogene Wirkung
Fazit: BCAA oder EAA – was ist besser?
Wie es scheint, stoßen sich EAA und BCAA gegenseitig vom Thron. Deshalb lässt sich schwer sagen, welche Aminosäuren „besser“ sind. Fakt ist: Beide haben ihre Vorteile, da sie hinsichtlich Muskelerhalt und Muskelaufbau eine wichtige Rolle spielen. EAAs haben den großen Vorteil, dass sie sämtliche essenzielle Aminosäuren enthalten, die wir für den Aufbau und Erhalt der Muskulatur sowie für zahlreiche Stoffwechselprozesse brauchen, während BCAA auch in Punkto Muskelschutz und Energielieferant dienen können.
Sportnahrung-Engel Tipp:
Wir empfehlen die Einnahme von EAAs eher dem Kraftsportler mit dem Ziel Muskelaufbau, da hier alle essentiellen Aminosäuren zugeführt werden, die für das Muskelwachstum zuständig sind. BCAAs haben unserer Meinung nach im Bereich der Diät oder dem Ausdauertraining die Nase vorn, da hier insbesondere die Aminosäure L-Leucin höher dosiert ist als in dem meisten EAA Produkten und diese die zuvor genannten Ziele verstärkt unterstützt.
Wer als Bodybuilder das Maximum anstrebt, kann seinem Proteindrink nach dem Training zusätzlich noch 5g BCAAs hinzufügen, um die Proteinsynthese zu steigern. Der Körper kann dann das zugeführte Protein noch besser in Muskulatur "umwandeln".
Eine gesunde und mit Proteinen angereicherte Ernährung sollte immer die Grundlage sein, um genügend Aminosäuren über die Ernährung aufzunehmen. In stressigen Zeiten sowie in Zeiten erhöhter körperlicher Anstrengung kann die zusätzliche Einnahme von EAA und BCAA empfehlenswert sein, wobei beide Präparate ihre Berechtigung als Nahrungsergänzung haben.