Der innere Schweinehund im Bodybuilding
Der größte Feind des Bodybuilders - der innere Schweinehund
Dem Kraftsport- und Bodybuilding-Anfänger macht das Training in den ersten Monaten natürlich richtig viel Spaß. Die Erfolge stellen sich rasant ein und man erlebt wirklich noch sehr viele Resultate bezogen auf das Training und die Ernährung. Gerade zu Anfang kann man regelrecht zuschauen, wie die Muskulatur stetig wächst. Der erste Einbruch der Motivation kommt dann nach ungefähr einem halben Jahr, wenn die Erfolge in Puncto Muskelaufbau immer weniger werden und auch die Kraft nur noch langsam steigt oder nach einiger Zeit sogar abnimmt! An dieser Stelle leidet sehr schnell die Motivation und der Gang ins Fitnesscenter kann schnell zu einem Akt werden. Wenn Sie einmal dem „inneren Schweinehund“ nachgegeben haben, dann fällt es künftig immer leichter diesem Impuls nachzugeben, statt sich auf das Training zu konzentrieren, was Sie eigentlich möchten!
Wer oder was ist der innere Schweinehund?!
Der innere Schweinehund wird landläufig als das bezeichnet, was einen davon abhält, dass für sich „Sinnvollere“ zu tun. Der innere Schweinehund äußert sich meist in einem Gefühl der massiven Trägheit. Den inneren Schweinehund zu überwinden fühlt sich innerlich oftmals sehr schwer und „beißend“ an, so dass man wirklich nicht in die Gänge kommt. Dem inneren Schweinehund nachzugeben ist sehr einfach und im ersten Moment auch massiv erlösend. Leider tritt er gleich beim nächsten Vorhaben wieder boykottierend auf um die Prozedur immer und immer wieder zu wiederholen! Der innere Schweinehund ist der eigentliche Gegenspieler zum Erreichen des Ziels, während die Motivation quasi den „Rückenwind“ zum Ziel darstellt! Teilweise wird der innere Schweinehund auch als pure Willensschwäche angesehen. Damit möchten wir uns in diesem Artikel nicht zufrieden geben, da diese Selbstvorwürfe den Frust eher noch stärken und die Lösung damit unmöglich wird!
Der innere Schweinehund, ist er gut oder schlecht? Soll er bekämpft oder akzeptiert werden?
Es gibt viele Menschen, die mit ihrem inneren Schweinehund höchst unzufrieden sind und sich sogar noch Vorwürfe machen, weil sie sich für willensschwach oder gar als Versager halten. Andere Menschen sind sehr froh über den inneren Schweinehund und nutzen ihn sogar als Ausrede nicht mehr zum Training zu gehen. Generell kann man nicht sagen, dass der innere Schweinehund etwas Schlechtes ist, wir möchten die Perspektive sogar wechseln und schauen, warum der innere Schweinehund in Ihnen aktiviert wurde. Wenn man die Motivation fördert, dann braucht es keinen Kampf mehr gegen den inneren Schweinehund, weil dieser dann überflüssig wird oder nur noch sehr schwach aktiv ist. Wenn der innere Schweinehund Überhand nimmt, dann ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass Ihre Motivation gelitten hat, diese gilt es nun wieder aufzubauen!
Sich selbst zu verurteilen und anzutreiben ist keine wirklich sinnvolle Alternative, auch wenn Sie für einige Personen zu funktionieren scheint, ist das Fördern der Motivation, das Überprüfen der Ziele und des Weges dahin wesentlich sinnvoller und eleganter!
Weiterhin kann der innere Schweinehund auch dann zum Tragen kommen, wenn es wirklich sinnvoll ist. Sich noch in Phasen der stärksten Krankheit zum Training zu begeben ist kein Zeichen der Stärke, sondern gefährlich, da hier tatsächlich schwerste Infektionskrankheiten, wie z.B. eine Herzmuskelentzündung oder eine Lungenentzündung riskiert werden!
Es gilt also zu unterscheiden, ob es sich um eine sinnvolle Regenerationsmaßnahme des Körpers handelt, wie es z.B. im Falle einer Krankheit, Übertraining oder bei Überbeanspruchung durchaus sinnvoll ist, oder ob es sich wirklich um den inneren Schweinehund handelt, der infolge einer fehlenden Motivation zum Tragen kommt! Wenn es sich also um ersteres handelt, dann ist dringend anzuraten, dass Sie Ihrem Körper viel Ruhe gönnen um wieder schnell fit für das Training zu sein!
Die Gegenstrategie für den inneren Schweinehund:
Die Überprüfung der Ziele und der Motivation
Wir möchten an dieser Stelle festhalten, dass es einen Grund geben muss, warum der innere Schweinehund auftritt. Dieser Grund ist meist in fehlender Motivation zu finden. Sie sollten sich also in erster Linie erst einmal folgende Fragen beantworten:
Überprüfung der Motivation
- Möchte ich überhaupt noch trainieren?
- Welches Ziel verfolge ich mit meinem Training und passt dieses Ziel noch für mich?
- Ist mir dieses Ziel wirklich wert entsprechend hart zu trainieren und dafür alles zu geben?
Wenn Sie die Fragen alle 3 mit einem klaren „Ja“ beantwortet haben, dann ist die Motivation grundsätzlich geschaffen, das Ziel mithilfe Ihres Trainings zu erreichen. Gründe, warum der innere Schweinehund trotzdem zu Tage treten kann, sind z.B. falsche Vorstellungen über die Erfolge oder das Ausbleiben der Erfolge. Wenn man nun wirklich viel Einsatz zeigt und grundsätzlich für die Erfolge trainiert, dann kann es sehr frustrierend sein, wenn diese ersehnten Erfolge dann einfach ausbleiben!
Wir sind der Meinung, dass der innere Schweinehund nur bestehen bleiben kann, wenn die Motivation für das Training nicht gegeben ist oder aber die Frustration unbewusst so hoch ist, dass die Motivation dadurch boykottiert wird. Wenn Sie die obigen Fragen mit einem „Ja“ beantwortet haben und der innere Schweinehund trotzdem aktiv ist, dann gilt es jetzt zu Punkt 2) zu kommen:
Überprüfung des inneren Schweinehundes:
Was macht es mir so schwer zum Training zu gehen und mein Ziel weiter zu verfolgen?
Eine sehr kleine, aber gleichzeitig präzise und ehrliche Frage, die bei der Beantwortung sofort zum eigentlichen Grund führt, warum der innere Schweinehund aktiv ist. Wir haben jetzt gleich 2 Vorteile:
a) Wir erkennen, dass der innere Schweinehund einen Grund hat und können aufhören uns dafür zu verurteilen
b) Wir können den Grund ernst nehmen und Lösungsstrategien entwickeln
Wenn wir dem Grund des inneren Schweinehundes näher kommen und an diesem ansetzen, dann kommt es zu einem schlagartigen Wachstum der Motivation. Es können auch mehrere Gründe vorliegen, warum der innere Schweinehund aktiv ist. Generelle Gründe könnten z.B. Lustlosigkeit sein. Jetzt wäre aber die Frage, warum Sie lustlos sind? Die Lustlosigkeit selbst ist nur die Folge eines vorhergehenden Misserfolges, z.B. das Ausbleiben von den gewünschten Erfolgen! An dieser Stelle gehen wir natürlich immer noch davon aus, dass Sie grundsätzlich gewillt sind zu trainieren. Wenn es natürlich daran liegt, dass Ihnen das Bodybuilding bzw. das Krafttraining nicht gefällt, dann wird es vielleicht eine andere Sportart geben, die bei Ihnen für mehr Begeisterung sorgt!
Gerade bei den fortgeschrittenen Anfängern ist es wohl das Ausbleiben der schnellen Erfolge. Ist dieses Problem aber einmal identifiziert, dann kann man damit arbeiten. Man kann z.B. feststellen, dass es völlig normal ist, dass es nach einem halben Jahr nicht mehr so schnell zu Muskelzuwächsen kommt wie noch zu Anfang. Alleine diese Feststellung reicht, um die Motivation wieder zu fördern.
Liegt es an ausbleibenden Erfolgen bei Fortgeschrittenen, dann können wir gezielt in der Beratung schauen, woran es liegt. Ein neues Training, ein Wechsel der Übungen und/oder die Überprüfung der Ernährung, all das kann die Motivation aufs Neue wecken, die verloren gegangen ist, besonders wenn sich danach wieder Erfolge einstellen.
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Die Steigerung der Motivation
Neben dem Verstehen des inneren Schweinehundes kann auch direkt die Motivation gefördert werden. Um die Motivation zu fördern, hilft es immer den Blick zu weiten. Sie sollten von Grund auf ein Trainingstagebuch führen und Ihre Erfolge notieren. Den kompletten Trainingszeitraum von Grund auf in Form von Bildern zu sehen, kann immer wieder frische Motivation bringen. Sie können sich auch Power Point Präsentationen Ihrer Entwicklung bauen. Alles was Ihrem Training Geschichte gibt und Erfolge bringt, ist hier gewünscht, Ihrer Fantasie sind an der Stelle keine Grenzen gesetzt.
Sie können aber auch Poster in Ihrem Zimmer aufhängen, um ständig Ihr Ziel vor Augen zu haben. Alles was hilft, die Motivation vom jetzigen Moment auf das Langfristige zu bringen, steigert die Trainingsmotivation sehr stark!
Ein Trainingspartner kann helfen die Motivation zu steigern und den „Kämpfergeist“ aufrecht zu erhalten. Weiterhin fällt es leichter mit einem Partner zum Training zu gehen als alleine. Wenn Sie immer zur gleichen Zeit ins Fitnesscenter gehen, dann werden Sie häufig auch die Stammgäste zu dieser Zeit antreffen. Wünschenswert ist, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig über die Ziele und Strategien auszutauschen!
Zusammenfassung Der innere Schweinehund
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass man den inneren Schweinehund ernst nehmen sollte. Sich trotz dem inneren Schweinehund zum Training zu quälen kann in akuten Fällen durchaus sinnvoll sein, generell gilt es aber zu klären, warum der innere Schweinehund überhaupt in Ihnen auftritt. Der innere Schweinehund gibt Ihnen immer gleich die Information, wo es in Ihrem Training hakt. Wenn die Botschaft des inneren Schweinehundes verstanden haben und diese in frische Motivation wandeln (z.B. durch das ändern des Trainings, die Überprüfung der Ziele usw.), dann starten Sie wieder frisch und wie gewohnt zum Training. Trotz des inneren Schweinehundes mit alten Strategien weiter zu machen, halten wir nicht für wirklich sinnvoll!
Wenn Sie noch Fragen zum inneren Schweinehund, Ihrer Trainingsmotivation, dem Training oder der Ernährung haben, dann stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite!
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