Hormondiät - Feintuning der Hormone hilft beim Abnehmen
Inhaltsverzeichnis
So können Hormone beim Abnehmen helfen
Eine Hormondiät kann der Schlüssel zum Erfolg sein, wenn du trotz Training und gesunder Ernährung nicht abnimmst. Wir verraten dir, was eine Hormondiät ist.
Eine Hormondiät ist viel mehr, als eine Diät zu machen und mehr Sport zu treiben. Vielen Menschen hat sie bereits geholfen, das Gewicht zu reduzieren und auch langfristig zu halten. Anders als andere Diäten, die oft nur auf die Reduzierung von Kohlenhydraten oder Fett abzielen, soll eine Hormondiät die Hormone wieder in Einklang bringen und somit beim Abnehmen helfen können.
Was heißt eigentlich „Hormondiät?“
Wer das eine oder andere Pfündchen zu viel auf die Waage bringt, macht vermutlich erst einmal eine Diät. Viele reduzieren entweder den Fettanteil in der Ernährung oder senken den Anteil an Kohlenhydraten.
Angefangen bei Rohkost-Diäten über Saftdiäten bis hin zur ketogenen Ernährung gibt es viele Möglichkeiten, um sein Gewicht innerhalb weniger Wochen zu reduzieren. Leider bremsen viele Diäten den Abnehmerfolg aus, wenn sich der Jo-Jo-Effekt bemerkbar macht und die zuvor reduzierten Pfunde schnell wieder auf den Hüften wandern.
Wer trotz Sport und Diät nicht abnehmen kann, sollte es einmal mit der Hormondiät versuchen. Entwickelt wurde die Hormondiät von der Frauenärztin Sara Gottfried, die die Ursache in einem aus der Balance geratenen Hormonhaushalt sieht. Insgesamt sollen es sieben Hormone sein, die unseren gesamten Stoffwechsel durcheinanderbringen können, was wiederum zu Übergewicht führen kann.
Ziel einer Hormondiät ist, die Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen, indem du bestimmte Lebensmittel über einen Zeitraum von 21 Tagen weglässt.
Welche Hormone werden für die Gewichtsprobleme verantwortlich gemacht?
Sara Gottfried macht insgesamt sieben Hormone für den durcheinander geratenen Stoffwechsel verantwortlich. Hierzu gehören:
- Östrogen
- Leptin
- Wachstumshormone
- Cortisol
- Insulin
- Testosteron
- Hormone der Schilddrüse
Welche Ursachen kommen noch für Übergewicht infrage?
Hormone geraten nicht von heute auf morgen durcheinander. Immerhin ist unser Stoffwechsel ein sehr komplexes System, das durch viele Faktoren beeinflusst wird. Eine große – wenn nicht die größte – Rolle spielt die Ernährung. Sie entscheidet darüber, ob wir uns gut oder schlecht fühlen, zunehmen, abnehmen oder das Gewicht halten können.
Wenn wir demzufolge ständig die falschen Lebensmittel essen, leiden wir früher oder später unter Gewichtsproblemen. Ungesunde Fette, Zucker, Nikotin und Alkohol stehen bei der Hormondiät grundsätzlich auf der Abschussliste. Die Ernährung allein bringt die Hormone jedoch nicht durcheinander – unser Lebensstil trägt außerdem zu einem unausgewogenen Hormonhaushalt bei.
Hierzu gehören:
- Schlaf
- Stress
- Cholesterin
Schlaf als Ursache
Unser Schlaf ist zum Beispiel ein wichtiger Indikator, der einen direkten Einfluss auf das Hormonsystem hat. Sobald du nämlich mehrere Nächte hintereinander schlecht oder nicht ausreichend schläfst, kann das negative Auswirkungen auf dein Hormonsystem haben. Erwachsene sollten grundsätzlich sieben bis acht Stunden schlafen, wobei das Schlafbedürfnis mit zunehmendem Alter abnimmt.
Sobald du jedoch weniger als sieben Stunden schläfst, ist dein Cortisolspiegel erhöht, was wiederum Heißhunger und eine damit verbundene Gewichtszunahme begünstigen kann. Gleichzeitig bremst der fehlende Schlaf das Sättigungshormon Leptin aus, dass deinem Gehirn während des Essens signalisiert, dass du satt bist. Hinzu kommt, dass der Ghrelin- und Insulinspiegel ansteigen – zwei Hormone, die das Essbedürfnis fördern und und die Fettverbrennung bremsen können.
Stress als Ursache
Wenn du häufig gestresst bist, tappst du regelrecht in die Figurfalle. Stress erhöht nämlich – ähnlich wie fehlender Schlaf – den Cortisolspiegel, der dich wiederum am Abnehmen hindern kann.
Mit Stress ist übrigens nicht nur ein anstrengendes Arbeitsleben gemeint, das dich im Alltag hektisch werden lässt. Auch kommen Bewegungsmangel, Depressionen und Streitigkeiten mit dem Partner für den hohen Cortisolspiegel infrage.
Cholesterin als Ursache
In den letzten Jahren hat sich der Trend zur Reduzierung von Fett immer mehr durchgesetzt, sodass viele Menschen heute nur noch sehr wenig bis gar kein Fett mehr essen. Dabei spielt es nicht nur eine große Rolle, wie viel Fett, sondern auch welches Fett du isst.
Deshalb wurde der Cholesterinspiegel lange Zeit kritisch beäugt, nur weiß man heute, dass Cholesterin nicht gänzlich schlecht ist. Generell gibt es zwei Arten von Cholesterin: HDL und LDL. Während wir das HDL-Cholesterin, das vor allem in Fisch, Nüssen, Eiern, Avocado und Olivenöl vorkommt, für die Hormonproduktion brauchen, sollten wir die Zufuhr von LDL-Cholesterin stark einschränken.
So kannst du mit der Hormondiät abnehmen
Anhand der oben genannten Informationen lassen sich bereits die ersten Bausteine der Hormondiät legen. Sie heißen:
- Stressabbau
- ein gesunder Schlaf
- der Verzehr von gesunden Fetten
Die Hormondiät ist jedoch viel mehr als das. Indem du nacheinander bestimmte Lebensmittel aus deinem Leben verbannst, bringst du die von Sara Gottfried genannten sieben Hormone wieder ganz natürlich ins Gleichgewicht und kannst dein Gewicht in relativ kurzer Zeit reduzieren. Damit du deinen Körper nicht unnötig stresst, findet die Regulierung der einzelnen Hormone an drei aufeinander folgenden Tagen statt, wobei die Hormondiät insgesamt 21 Tage dauert.
Laut Hormondiät soll es für gesunde Menschen grundsätzlich möglich sein, ihren Hormonhaushalt mithilfe von Lebensmitteln und einer Änderung der Essgewohnheiten regulieren zu können. Es gibt nämlich einige Lebensmittel, die positiv auf den Hormonhaushalt einwirken können. Hierzu gehören:
- Wasser
- grüner Tee
- Salat
- Gemüse
- Samen und Nüsse
- Kokos- und Olivenöl
- Avocados
- fettreicher Fisch
Im Gegensatz dazu können diese Lebensmittel den Hormonhaushalt stören:
- Wurst
- rotes Fleisch
- Milchprodukte
- Zucker
- Fertigprodukte
- Weizen
- Alkohol
- Obst
- Kaffee
Generell lohnt es sich, seinen Hormonspiegel testen zu lassen (Arzt oder Speicheltest), um zu wissen, welche(s) Hormon(e) für die Gewichtszunahme verantwortlich ist (sind) und wo die Hormondiät somit am besten ansetzt. Wie sie genau funktioniert, verraten wir dir jetzt.
Ablauf der Hormondiät
Die Hormondiät ist ein 21-Tage-Programm, das aus drei wesentlichen Eckpfeilern besteht, die du am besten täglich in deinen Ernährungsplan integrieren solltest:
- Viel Wasser trinken
- Mindestens 500 Gramm Gemüse und Salat essen
- Mindestens 30 Minuten Sport treiben
Hinzu kommt, dass jedes der vorher genannten sieben Hormone an drei aufeinander folgenden Tagen reguliert wird, indem bestimmte Lebensmittel von heute auf morgen weggelassen werden. Klingt hart, soll aber von Erfolg gekrönt sein. Legen wir los!
1. Schritt der Hormondiät: Östrogen regulieren
Um den Östrogenhaushalt zu normalisieren, streichst du Fleisch von deiner Liste und ersetzt es durch Eier, Fisch und Hülsenfrüchte, die du mit 30 bis 40 g Ballaststoffe pro Tag kombinieren solltest. Dies bremst einerseits das Sättigungsgefühl und trägt andererseits zu einer Ausleitung des überschüssigen Östrogens bei. Übrigens: Alkohol ist während einer Hormondiät ein absolutes No-Go.
2. Schritt der Hormondiät: Insulin regulieren
Meistens gerät der Insulinspiegel durch den Genuss von süßen Lebensmitteln aus dem Gleichgewicht. Ein hoher Insulinspiegel regt jedoch zu Heißhungerattacken an, daneben bremst er den Fettabbau aus. Wer ständig Süßes ist, sorgt dafür, dass die Zellen gegen Insulin resistent werden. Das bedeutet, dass der Insulinspiegel noch mehr ansteigt. Die Lösung: Der Entzug von Zucker ist die schnellste und einfachste Möglichkeit, um den Insulinspiegel zu normalisieren. Dies geschieht oft schon in den ersten 72 Stunden.
3. Schritt der Hormondiät: Leptin regulieren
Leptin ist ein Hormon, das hauptsächlich durch den Genuss von zu viel Obst aus dem Gleichgewicht geraten kann. Der in Obst enthaltene Fruchtzucker (Fruktose) kann nämlich die Leber in ihrer Funktion überfordern und die Einlagerung von Fett fördern.
Sobald das Hormon Leptin außer Takt ist, kann das Gehirn uns nicht mehr signalisieren, dass wir satt sind. Obst, Smoothies und Säfte solltest du deshalb streichen.
4. Schritt der Hormondiät: Cortisol regulieren
Cortisol ist ein Stresshormon, das – wie der Name schon sagt – bei Stress ausgeschüttet wird. Um den Cortisolspiegel zu senken, solltest du in erster Linie darauf achten, ausreichend (mindestens sieben Stunden täglich) zu schlafen und für genügend Entspannung zu sorgen. Zusätzlich kannst du mit der Ernährung eine Senkung des Cortisolspiegels bewirken, indem du zum Beispiel deinen Koffein-Pegel senkst.
Kaffee, der beliebteste Koffein-Kick vieler Menschen, steht dabei ganz oben auf der Abschussliste. Zusätzlich solltest du weitere Lebensmittel, die ebenfalls Koffein enthalten, aus deinem Ernährungsplan verbannen. Hierzu gehören Kakao, Schokolade, Mate und schwarzer Tee.
5. Schritt der Hormondiät: Hormone der Schilddrüse regulieren
Die Schilddrüse kann sich ebenfalls negativ auf das Gewicht auswirken. Viele machen das in Getreide enthaltene Gluten dafür verantwortlich, weshalb es Sinn macht, glutenhaltiges Getreide bei einer Hormondiät wegzulassen. Oft verursacht es nicht nur Verdauungsprobleme – es bringt auch jede Menge Kohlenhydrate und Kalorien mit.
6. Schritt der Hormondiät: Wachstumshormone regulieren
Zu viele Wachstumshormone können den Hormonhaushalt durcheinanderbringen, obwohl wir sie auch im Erwachsenenalter brauchen. In der Hormondiät ist aber hauptsächlich von künstlichen Wachstumshormonen die Rede, wie sie zum Beispiel in konventionellen Milchprodukten vorkommen. Tierische Milchprodukte sollten deshalb durch pflanzliche ersetzt werden (beispielsweise aus Soja oder Lupine).
7. Schritt der Hormondiät: Testosteron regulieren
In erster Linie wird das Hormon Testosteron durch Hormongifte, wie sie häufig in Verpackungen und Kosmetika enthalten sind, aus der Balance gebracht. Deshalb gilt es, nicht nur während der Hormondiät, sondern auch darüber hinaus auf die Verpackungsangaben zu achten. Diese Stoffe sind bedenklich:
- Phtalate (Weichmacher)
- Parabene
- Natriumlaurysulfat
Hormondiät: Was kommt danach?
Wer die Hormondiät kompromisslos durchhält, darf sich nach 21 Tagen beglückwünschen. Jetzt fragst du dich vermutlich, was nach der Hormondiät kommt, oder?
Die Hormondiät ist prinzipiell ein guter Ansatz, um sich gesund zu ernähren und bestimmte Störfaktoren aus seinem Leben zu verbannen. Zwar darfst du nach Abschluss der Hormondiät einige Lebensmittel wieder in deinen Ernährungsplan integrieren, jedoch nur, wenn du sie auch wirklich verträgst. Deshalb solltest du in erster Linie auf dein Bauchgefühl achten, wenn du dieses oder jenes Lebensmittel, wie zum Beispiel Milchprodukte, isst.
Es gibt jedoch einige Lebensmittel, die du nicht oder ausschließlich in Maßen konsumieren solltest. Hierzu gehören vor allem Alkohol und Süßes. Auch werden Weißmehlprodukte kritisch betrachtet, allein schon wegen des Insulinspiegels. Sie lassen sich aber sehr gut durch Vollkornprodukte austauschen, die einerseits viele wertvolle Nährstoffe liefern und andererseits lange sattmachen.
So könnte ein Tag mit der Hormondiät aussehen:
- Morgens: Starte mit ein paar Rühreiern in den Tag. Dazu gibt es entweder einen großen Salat oder eine große Portion Gemüse.
- Mittags: Fettreicher Fisch, kombiniert mit einem großen Salat, Olivenöl und Nüssen, bringen dich durch den Tag.
- Abends: Hähnchenfleisch mit Brokkoli und Olivenöl.
Fazit
Wer schon mit den unterschiedlichsten Diäten versucht hat abzunehmen, sollte es mal mit der Hormondiät probieren. Die von Sara Gottfried entwickelte 21-Tage-Diät arbeitet mit dem Ziel, das Hormongleichgewicht wieder herzustellen, dass durch bestimmte Lebensmittel, wie zum Beispiel rotes Fleisch, Süßes und Fertigprodukte, sowie durch Schlaf und Stress außer Takt gerät und somit Übergewicht begünstigen kann. Im 3-Tages-Rhythmus werden schrittweise bestimmte Lebensmittel weggelassen, sodass die einzelnen Hormone sich wieder normalisieren können.